Anreise nach Südtirol mit dem Auto

Südtirol ist mit Auto und Motorrad sehr gut erreichbar. Infos zur Strecke, den Mautgebühren (österreichische Vignette, Europabrücke), Verkehrsregeln uvm. gibt es hier.

Die Anreise nach Südtirol gestaltet sich dank der gut ausgebauten Straßen und Alpenpässe sehr einfach und stressfrei. Wer aus Richtung Norden, also zum Beispiel von München aus, über den Brennerpass nach Südtirol fährt, muss aber zumindest zu den Urlaubszeiten mit Wartezeiten rechnen. Denn der Brennerpass ist der meistbefahrene Pass der Alpen.

Anreiserouten nach Südtirol

Von Norden:

Aus dem Norden kommend, geht es vorbei an München und Rosenheim und dann über die mautpflichtige A12 (Inntalautobahn) bis nach Innsbruck. Wer sich das Geld für die Europabrücke sparen will, kann von Innsbruck aus auch über die Brennerstraße nach Südtirol fahren. Die Fahrt ist zwar landschaftlich sehr schön, dauert aber auch deutlich länger als die Fahrt über die Europabrücke und Brennerautobahn. Deutlich entspannter ist es also, wenn man von Innsbruck aus der A13 (Brennerautobahn) bis zum Brennerpass folgt. Kurz vor dem Brennerpass, bei Matrei, gibt es eine Mautstation. Hier werden Gebühren für die Europabrücke fällig. Am bequemsten funktioniert die Durchfahrt, wenn man sich für die Videomaut (s.u.) entschieden hat. Die ausgewiesenen Videomautspuren befinden sich links, vor der Mautstation sollte man sich deshalb eher links halten. Mit der Videomaut kann man aber auch durch fast jede andere Spur fahren.

Vom Brennerpass aus folgt man dann einfach weiter der italienischen Brennerautobahn (Autostrada 22). Je nachdem, in welche Region Südtirols man fahren möchte, kann man folgende Ausfahrten nehmen:

Autobahnausfahrt Sterzing: Weiterfahrt ins Stadtzentrum von Sterzing, ins Wipptal und ins nördliche Eisacktal oder in Richtung Meran (über den Jaufenpass)

Autobahnausfahrt Brixen: Weiterfahrt ins Stadtzentrum von Brixen, ins Pustertal, nach Bruneck, ins Tauferer Ahrntal, Antholzer Tal und in Richtung der Sextener Dolomiten

Autobahnausfahrt Klausen: Weiterfahrt ins Stadtzentrum von Klausen, Grödner Tal, Seiser Alm und Schlerngebiet (z.B. Kastelruth)

Autobahnausfahrt Bozen Nord: Weiterfahrt ins Stadtzentrum von Bozen, in Richtung Rosengarten/Latemar und ins Eggental

Autobahnausfahrt Bozen Süd: Weiterfahrt nach Eppan/Kaltern (Südtiroler Weinstraße) und über die – nicht gebührenpflichtige – Schnellstraße MeBo nach Meran und in den Vinschgau

Autobahnausfahrt Neumarkt: Weiterfahrt in den Nationalpark Trudner Horn und in den äußersten Süden Südtirols

Alternativ kann man Südtirol aus nördlicher Richtung über das Timmelsjoch (im Winter gesperrt) erreichen. Die Passstraße verbindet Österreich und Südtirol und führt von Sölden im Ötztal bis nach Moos im Passeiertal. Von hier aus sind St. Leonhard im Passeiertal und Meran gut erreichbar.

Von Westen:

Wer vom Westen aus nach Südtirol fährt oder ins westliche Südtirol (in den Vinschgau) fahren möchte, erreicht Südtirol über die Reschenstraße. Es geht an Ulm, Kempten und Füssen vorbei über den Fernpass nach Imst und Landeck. Von Landeck aus folgt man der Reschenstraße bis man, den Reschenpass und den Reschensee passierend, den Vinschgau erreicht. Von hier kann man dem Vinschgauer Tal bis nach Meran folgen.

Wer über den Bodensee, also zum Beispiel über Bregenz, nach Südtirol fährt, fährt über Feldkirch und Arlberg bis nach Landeck und folgt dann, wie gerade beschrieben, der Reschenstraße.

Von der Schweiz aus kommt man an Zürich, Landquart und Klosters/Davos vorbei, durchquert den Vereina-Tunnel und erreicht Südtirol über den Ofenpass.

Von Osten:

Wer Südtirol aus östlicher Richtung anfährt, fährt im Regelfall vom österreichischen Lienz über die Drautal-Straße in Richtung Westen. Nach ungefähr 35 Kilometern hat man den Grenzübergang erreicht, von hier folgt man dann der SS 49 in Richtung Innichen.

Alternativ kann man, vom Osten kommen, auch über den Staller Sattel nach Südtirol fahren. Dieser verbindet das Defreggental in Österreich mit dem Antholzer Tal in Südtirol. Die schmale Passstraße (Einbahnstraßenregelung)  ist im Winter gesperrt. Wer über den Staller Sattel weiter nach Deutschland fährt, muss außerdem noch am Felbertauerntunnel eine Mautgebühr zahlen.

Gebühren für die österreichische Vignette und Südtiroler Autobahnen

In Österreich sind Schnellstraßen und Autobahnen generell mautpflichtig. Dazu erwirbt man im Vorfeld eine sogenannte Vignette. Diese ist als 1-Tages-Vignette,  10-Tages-Vignette, als 2-Monats-Vignette und als Jahres-Vignette erhältlich. Achtung: Es wird stark kontrolliert! Wer ohne gültige Vignette unterwegs ist, muss an Ort und Stelle eine „Ersatzmaut“ bezahlen; für PKW bis 3,5 Tonnen sind dann 120 Euro fällig, für Motorräder 65 Euro. Die Vignette bekommt man an allen grenznahen Tankstellen oder zum Beispiel auch bei Automobilclubs wie dem ADAC. Die Vignette muss beim Auto innen an der Windschutzscheibe angebracht werden, entweder am linken Rand oder hinter dem Rückspiegel. Bei Motorrädern muss die Vignette an einem gut sichtbaren, nicht auswechselbaren Teil des Motorrads geklebt werden.

Preise Vignette Österreich für das Jahr 2024:

  1-Tages-Vignette 10-Tages-Vignette 2-Monats-Vignette Jahres-Vignette
Auto/Fahrzeug (bis 3,5 Tonnen) 8,60 Euro 11,50 Euro 28,90 Euro 96,40 Euro
Motorrad 3,40 Euro 4,60 Euro 11,50 Euro 38,50 Euro

Hinweis: Die Jahres-Vignette gilt 14 Monate und zwar vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres.

Für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen (Transporter, Wohnmobile, LKW) zahlt man in Österreich eine streckenabhängige Maut. Dafür muss man sich vor der Nutzung einer Autobahn oder Schnellstraße an einer der GO-Vertriebsstellen eine sogenannte GO-Box erwerben, die die gefahrene Strecke aufzeichnet. Der Preis pro Kilometer richtet sich nach der EURO-Emissionsklasse/Antriebsart und danach, ob tagsüber oder nachts gefahren wird. Günstiger wird es für Fahrzeige mit reinem Elektroantrieb und Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb. Eine Übersicht über die Go-Maut-Tarife gibt es auf der Webseite der Asfinag.

Digitale Vignette

Neben der herkömmlichen Klebe-Vignette, die gut sichtbar an der Windschutzscheibe oder an einem nicht auswechselbaren Teil des Motorrads angebracht werden muss, kann man auch eine Digitale Vignette erwerben. Wer die Digitale Vignette sofort einsetzen will, kauft sie am besten bei einem Vertriebspartner der Asfinag, an der Mautstelle oder an einer grenznahen Tankstelle oder Rastanlage (hier gibt es oft Automaten). Wer die Digitale Vignette dagegen zum Beispiel im Online-Shop der ASFINAG kauft, muss folgendes beachten: Die Digitale Vignette ist erst nach 18 Tagen ab Kauf gültig. Dies hängt mit der Europäischen Richtlinie für Konsumentenschutz zusammen, nach der Kunden beim Online-Einkauf innerhalb von 14 Tagen vom Kauf zurücktreten können. 

Die Digitale Vignette ist an das Kennzeichen gebunden, sodass diese Vignette nicht an die Windschutzscheibe geklebt werden muss. Bei Wechselkennzeichen können Sie eine Digitale Vignette für bis zu drei Fahrzeuge verwenden. Die Preise für die herkömmliche Klebe-Vignette und die Digitale Vignette sind identisch.

Wer über den Brennerpass fährt, muss außerdem noch einmal eine Gebühr für die Benutzung der Europabrücke, die höchste Balkenbrücke Europas und gleichzeitig das Kernstück der österreichischen Brennerautobahn, zahlen. Hier wird eine sogenannte Sondermaut erhoben.

Preise Europabrücke 2024:

  Einfache Fahrt Mehrfahrtenkarte
Auto/Fahrzeug (bis 3,5 Tonnen) und Motorrad 11 Euro 66 Euro

Hinweis: Die Jahreskarte für die Europabrücke ist 1 Jahr lang ab Kauf gültig.

Die Fahrt über die Europabrücke kann man direkt vor Ort (Maustelle Schönberg) bezahlen (bar oder mit Kreditkarte). Schneller geht es durch die Mautstation, wenn man sich für die Videomaut entschieden hat, denn dann kann man durch nahezu alle Spuren fahren. Bei der Videomaut muss man die Fahrt über die Europabrücke im Voraus bezahlen (mindestens 1/2 Stunde, bevor man die Mautstation erreicht). Das geht zum Beispiel bei der Raststätte Inntal West, der letzten Raststätte vor der deutsch-österreichischen Grenze oder online (hier klicken für weitere Informationen). Beim Kauf wird dann gleich das Kennzeichen mit gespeichert, so dass man bei Durchfahrt an der Mautstation nur ein paar Sekunden warten muss. Sobald das Kennzeichen von den Kameras erkannt wird, öffnet sich die Schranke automatisch.

Neu seit dem 01. Dezember 2023: Die bisherige Streckenmaut-Jahreskarte wird durch die sogenannte Mehrfahrten-Karte ersetzt. An den Leistungen ändert sich nichts, die Karte kann aber nicht mehr auf die Jahresvignette angerechnet werden. Teurer wird es dennoch nicht, sondern sogar 8 Euro günstiger, denn bisher mussten Besitzer der Jahresvignette 74 Euro (statt 114 Euro) für die Streckenmaut zahlen. 

Autobahngebühren für Südtirol und Italien

Autobahnen sind in Südtirol und Italien im Regelfall mautpflichtig. In Südtirol zahlt man nur auf der Brennerautobahn A 22 eine Gebühr. Die autobahnähnliche Schnellstraße zwischen Meran und Bozen, die sogenannte MeBo, darf man kostenlos befahren. 

Man entrichtet die Autobahngebühr für die bereits gefahrenen Kilometer an kleinen Mautstationen, die sich immer bei der jeweiligen Autobahnausfahrt befinden. Beim Auffahren auf die Autobahn muss man deshalb  ein Ticket ziehen bzw. das Ticket entnehmen. Falls kein Ticket zu sehen ist, muss man auf den roten Knopf drücken, dann wird das Ticket gedruckt.  Wer die Gebühren schon im Voraus berechnen will, kann dies über folgenden Tarifrechner tun.

Tipp: Beim Bezahlen ein Mauthäuschen ansteuern, in dem ein Mensch sitzt (erkennbar an dem Schild mit Hand oberhalb des Mauthäuschens). Alternativ gibt es auch Automaten, die aber – wenn man nicht sehr lange Arme hat – sehr schlecht zu erreichen sind. Bezahlen kann man bar oder mit Karte. 

Was man bei der Fahrt nach Südtirol noch beachten muss

Warnwestenpflicht

Seit dem 1. Juli 2014 gilt die Warnwestenpflicht auch in Deutschland. In Österreich und Italien/Südtirol gilt diese Pflicht jedoch schon länger. Sowohl in Österreich als auch in Italien und damit auch Südtirol muss für jeden Person, die sich in einem Auto befindet, eine Warnweste vorhanden sein. Diese Reglung ist gültig, sobald man außerhalb geschlossener Ortschaften, auf Autobahnen und auf Kraftfahrstraßen unterwegs ist. Wer ohne Warnweste erwischt wird, zahlt in Österreich mindestens 14 Euro Strafe und in Italien mindesten 38 Euro.

Lichtpflicht am Tag

In Italien muss man auch am Tag mit Licht fahren. Dies gilt aber nur für Fahrten auf der Autobahn und außerhalb geschlossener Ortschaften. Auch hier muss man bei einem Verstoß mit einer Geldbuße von mindestens 40 Euro rechnen. In Österreich ist die zwischenzeitlich geltende Lichtpflicht wieder abgeschafft.

Zulässige Höchstgeschwindigkeiten in Österreich

Auf Autobahnen: 130 km/h (auf den meisten Autobahnen  gilt nachts, zwischen 22.00 und 5.00 Uhr, eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h)

Seit dem 20. November 2014 gilt auf der Inntalautobahn ein neues Tempolimit von 100 km/h. Dies betrifft die A12 zwischen Kufstein – Innsrbuck – Zirl und Imst – Landeck sowie die A 13 zwischen Innsbruck Süd bis zur Mautstelle Schönberg. Eine Geschwindigkeitsüberscheitung wird hier richtig teuer. Denn diese wird nach dem Immisonsschutzgesetz Luft geahndet und nicht nach den bestehenden Verkehrsverordnungen.

Außerhalb geschlossener Ortschaften: 100 km/h

Innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 km/h

Diese Angaben gelten für alle PKW ohne Anhänger und Motorräder.

Zulässige Höchstgeschwindigkeiten in Südtirol und Italien

Auf Autobahnen: 130 km/h (Hinweis: Auf der Brennerautobahn in Südtirol beträgt die Höchstgeschwindigkeit 110 km/h)

Außerhalb geschlossener Ortschaften: 90 km/h

Innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 km/h

Diese Angaben gelten für alle PKW ohne Anhänger und Motorräder.

Übersicht über geöffnete Pässe

In Südtirol muss man zu jeder Jahreszeit damit rechnen, dass bei schlechtem Wetter der eine oder andere Pass gesperrt wird. Zahlreiche Pässe, beispielsweise das Stilfser Joch, sind im Winter zudem gesperrt. Eine Übersicht über alle geöffneten und geschlossenen Pässe in Südtirol gibt es hier.

WeiterlesenWinterreifenpflicht und Schneekettenpflicht in Südtirol (und Österreich)

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Auto- und Motorradkarten für Südtirol:

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