Kloster Säben bei Klausen

Diese Sehenswürdigkeit in der Nähe von Brixen kann man gar nicht übersehen. Zumindest dann nicht, wenn man über die Brennerautobahn in Richtung Bozen fährt. Kloster Säben (früher: Burg Säben) liegt auf einer kleinen Felskuppe oberhalb der malerischen Altstadt von Klausen.

Kloster Säben kann man nur zu Fuß erreichen. Der Weg zum Kloster, dass auf dem sogenannten Heiligen Berg liegt, ist recht steil – für die knapp 200 Höhenmeter nur eine halbe Stunde. Der Wanderweg beginnt in der hübschen Altstadt von Klausen, rund 50 Meter vom Tinneplatz entfernt. Hier kann man einfach den Schildern folgen und muss dann den Weg durch das gemauerte Steintor, das mit einem Kruzifix geschmückt ist, nehmen. Jetzt geht es zunächst über steile Steinstufen und danach auf einem gepflasterten Wallfahrtsweg direkt hoch zum Kloster. Man passiert dabei die Burg Branzoll. Diese ist jedoch in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. 

Archäologische Funde belegen, dass der Ort der heutigen Klosteranlage schon früh besiedelt war. So befand sich hier wohl eine spätrömische Siedlung, vom ca. 5. bis 10. Jahrhundert war der Ort ein rätischer Bischofssitz. Als der Bischofssitz Mitte des 10. Jahrhunderts nach Brixen verlegt wurde, baute man die Anlage zu einer bischöflichen Wehrburg aus. In den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage dann in ein Benediktinerinnenkloster umgewandelt. Ende des 19. Jahrhundert drohte ein Erdrutsch die Klosteranlage zu zerstören. Durch die notwendig gewordene Sanierung verlor die Anlage weitgehend das Aussehen einer mittelalterlichen Festung.

Im November 2021 wurde das Kloster aufgelassen, seitdem wird es von der Diözese Bozen-Brixen verwaltet.

Marienkapelle

Kloster Säben, das zu den ältesten Wallfahrtsorten Südtirols zählt, hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Als erstes trifft man auf die Marienkapelle/Gnadenkapelle mit der angebauten Liebfrauenkirche. Die Marienkapelle wurde an der Stelle der ältesten Säbener Kirche errichtet und ist heute ein beliebtes Pilgerziel. Hier befand sich auch lange das aus dem 15. Jahrhundert stammende Gnadenbild. Aus Angst vor Kunstdieben steht dieses heute in der Klosterkirche, in der Marienkapelle befindet sich aber noch eine Kopie.

Öffnungszeiten: täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr

Liebfrauenkirche

Die barocke Liebfrauenkirche schließt sich direkt an die Marienkapelle an. Der achteckige Zentralbau wurde in der 1650er Jahren von den Klausener Bürgern als Dank für die Errettung von der Pest gestiftet. Die bekannten Baumeister Andrea und Giovanni Battista Delai (errichtete auch die Kirche von Maria Weißenstein) wurden mit dem Bau der Kirche beauftragt. Im Inneren kann man die 1658 entstandenen Kuppelfresken des Brixener Hofmalers Stefan Kessler bewundern. Neben dem schönen Hauptaltar von 1612 (stand vorher in der alten Kirche), beeindrucken auch die schönen Seitenaltäre aus dem Jahr 1674, ein Geschenk des reichen Stadtpfarrers Jenner. Heute befindet sich im Inneren eine kleine archäologische und geschichtliche Ausstellung.

Öffnungszeiten:

Juli, August, September: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 14.00 bis 17.00 Uhr

Oktober: Dienstag, Freitag und Samstag von 14.00 bis 17.00 Uhr

Klosterkirche 

Hoch oben liegt dann die eigentliche Klosterkirche. Der schlichte Kirchenbau im barocken Stil wurde 1687 auf den Fundamenten der einstigen Burg errichtet. Vor der Klosterkirche fällt besonders der Jubiläumsbrunnen auf. Hier finden sich Symbole der Heiligen Dreifaltigkeit, Darstellungen des hl. Benedikt und der hl. Scholastika sowie des hl. Ingenuin (je nach Quelle der erste oder zweite Bischof von Säben).

Öffnungszeiten: täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr

Heiligkreuzkirche

Neben der Klosterkirche liegt an der höchsten Stelle des Heiligen Berges die Heiligkreuzkirche. Diese ist ein Weiterbau der im 13. Jahrhundert errichteten Palastkapelle. Die gut erhaltenen Fresken aus dem 17. Jahrhundert stammen von Johann Baptist Hueber und zeigen die Passion Christi. Das aufwändig gestaltete Kruzifix am Hochaltar stammt dagegen schon aus dem 15. Jahrhundert. Im Fußboden der Kirche ist das Grab des hl. Ingenuin eingesenkt, während sich in der rechten Langhauswand ein Sarkophag mit Reliquien Säbener Bischöfe befindet. Auch hier gibt es eine kleine archäologische und geschichtliche Ausstellung. Feierliche Vesper: an Werktagen um 17.30 Uhr, am Sonntag um 16.30 Uhr.

Öffnungszeiten:  täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr

Der Zutritt zu allen Kirchen ist kostenlos.