Schloss Rodenegg im Pustertal

Schloss Rodenegg liegt gut sichtbar auf einer kleinen Felskuppe zwischen Schabs und Mühlbach im Pustertal. Die Burganlage zählt zu einer der größten in Südtirol. Im Inneren sind besonders die Iwein-Fresken sehenswert.

Die mächtige Wehrburg wurde 1142 von Friedrich I. von Rodank errichtet. Allerdings war die Burg ursprünglich bedeutend kleiner und bestand wahrscheinlich nur aus einem Wohnturm und dem Palas. Nach dem Aussterben der Herren von Rodank um 1300 blieb die Burg rund 200 Jahre unter landesfürstlicher Verwaltung. 1491 schenkte Kaiser Maximilian die Burg Veit von Wolkenstein (ein Nachfahre des berühmten Minnesängers und Politikers Oswald von Wolkenstein), um ihm für seine Verdienste zu danken.

Im 16. Jahrhundert wurde Schloss Rodenegg deutlich vergrößert. Außerdem erhielt die Burg eine etwas luxuriösere Ausstattung, so dass aus der ehemaligen, primär zu Verteidigungszwecken errichteten Burganlage, ein repräsentatives Schloss wurde. Noch heute werden Teile der gut erhaltenen Burg bewohnt.

Durch die strategisch günstige Lage – die Burg liegt auf einer kleinen Felskuppe oberhalb der Rienzschlucht und ist nur von einer Seite her zugänglich – war es für Eindringlinge schwer, die Burg anzugreifen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts gab es aber dennoch ein großes Unglück, dass für die Burganlage fast das Ende bedeutet hätte.

1694 fielt Schloss Rodenegg nämlich einem großen Brand zum Opfer. Die Wolkensteiner bauten die Burg wieder auf, mussten dafür aber einen Teil ihrer Waffen- und Münzsammlung verwenden. 1797 und 1805 wurde die Burg von französischen Truppen geplündert.

Ab 1897 wurde Schloss Rodenegg durch Graf Arthur von Wolkenstein aufwändig restauriert. Heute befindet sich die Burg im Besitz der Familien Wolkenstein und Thurn und Taxis.

Highlights von Schloss Rodenegg: Die Iwein-Fresken und das Lauterfresserloch

Ein Besuch von Schloss Rodenegg lohnt sich alleine schon wegen der erst 1972 wiederentdeckten und freigelegten Iwein-Fresken. Es handelt sich hier um einen Freskenzyklus zum von Hartmann von Aue (mittelalterlicher Dichter und Minnesänger) geschaffenen Iwein-Epos. Die Fresken stammt aus den Jahren 1200 bis 1230 und gelten als eine der ältesten profanen Wandmalereien im deutschen Sprachraum.

Eine weitere Attraktion ist das sogenannte Lauterfresserloch. In dem engen Verlies wurde der im Jahr 1645 ein angeblicher Hexenmeister namens Matthias Perger, der wegen seiner Vorliebe für „Lauteres“ (=Suppen) auch der Lauterfresser genannt wurde, gefangen gehalten. Nach einem aufsehenerregenden Prozess auf Schloss Rodenegg wurde er wegen Hexerei zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Neben diesen beiden Hauptattraktionen gibt es noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten auf Schloss Rodenegg, beispielsweise die Burgkapelle zum Hl. Michael, der schöne Schlossgarten und der Waffensaal.

Schloss Rodenegg: Öffnungszeiten und Preise

Öffnungszeiten:

Schloss Rodenegg hat vom 01. Mai bis Ende September/Anfang Oktober 2023 geöffnet.

Eine Besichtigung von Schloss Rodenegg ist nur mit Führung möglich. Die Führungen finden täglich (bis auf Samstag) statt.

Uhrzeit: 11.30 und 14.30 Uhr 

Vom 01. Juli bis 31. August gibt es eine weitere Führung um 16.00 Uhr.

Für Gruppen mit mehr als 15 Personen ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer +39 391 7489492 (Bürozeiten 10:00 – 12:00 Uhr) erforderlich.

Ruhetag: Samstag

Preise:

Für Erwachsene kostet der Eintritt inklusive Führung 8 Euro, Kinder (6 bis 10 Jahre) zahlen 3 Euro, Jugendliche (10 bis 18 Jahre) 4 Euro. Gruppen (15 Personen) zahlen 6 Euro pro Person. Mit der Almencard PLUS ist der Eintritt kostenlos!        

Anfahrt zum Schloss Rodenegg

Schloss Rodenegg liegt in unmittelbarer Nähe der SS49, der Hauptstraße durch das Pustertal. Wer von der Brennerautobahn kommt, verlässt diese bei der Ausfahrt Brixen-Pustertal. Auf der SS49 geht es nun ein Stück weiter in Richtung Bruneck. Bei Mühlbach verlässt man die Hauptstraße und nimmt die Ausfahrt Mühlbach/Rodeneck/Meransen und fährt weiter in Richtung Mühlbach. In Mühlbach geht es dann rechts weg (Rodecker Straße/Schloss Rodenegg ist ausgeschildert), danach folgt man der Straße ein paar Kilometer weit, bis man kurz vor einer Kirche einen großen Parkplatz erreicht. Bis zum Schloss Rodenegg ist es jetzt noch ein kurzer Fußmarsch.