Burg Reifenstein bei Sterzing

Südwestlich von Sterzing befindet sich auf einer kleinen Felskuppe die Burg Reifenstein. Die Burg, die niemals zerstört oder erobert worden ist, zählt zu einer der besterhaltenen Burganlagen Südtirols. Heute kann die Burg von April bis Anfang November im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

 

Erstmals erwähnt wurde Burg Reifenstein bereits um das Jahr 1100. Die Burg diente im Laufe der folgende Jahrhunderte als Residenz der bischöflichen Ministerialen, bis sie schließlich nach mehreren Besitzerwechseln von dem Habsburger Herzog Sigmund (Titularerzherzog von Österreich und Regent von Oberösterreich) im Jahr 1470 an den Deutschen Ritterorden verkauft wurde. Dieser baute die Burg zu einer wehrhaften Burganlage aus. Im Besitz des Deutschen Ritterordens blieb die Burg dann bis zur Auflösung des Ordens durch Napoleon im Jahr 1809. Danach gelangte die Burg in den Besitz der Familie Thurn und Taxis. Die bayerische Regierung, die seit 1805 Tirol verwaltete (nachdem Österreich Tirol nach einer Niederlage gegen Napoleon an das mit Frankreich verbündete Bayern verloren hatte), überließ die Burg dem in Regensburg ansässigen Adelsgeschlecht als Dank für deren zuverlässige Postdienste.

Burg Reifenstein: Von innen und außen sehenswert

In der Vorburg am nördlichen Ende der Burganlage sind heute noch das gut erhaltene Spitzbogentor, ein (erneuertes) Fallgitter, Schießscharten und – fenster sowie Wehrgänge zu sehen. Über den Graben, der die Vorburg von der Hauptburg trennt, führt eine Brücke aus dem Mittelalter. Während das nördliche – und für Feinde besser erreichbare – Ende der Burganlage sehr geschützt wurde, befindet sich am südlichen Ende nur eine einfache Ringmauer. In der Nähe der Burg befindet sich außerdem das aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirchlein St. Zeno, das aber nicht besichtigt werden kann.

In der Burg kann man dagegen noch die original mittelalterlichen Räume besichtigen, beispielsweise die Burgküche, hölzerne Schlafkojen aus dem 12. Jahrhundert und eine Badstube. Besonders schön ist der sogenannte Grüne Saal, dessen grüne Wände mit prächtigen Fresken verziert sind. Ebenfalls sehenswert ist die Familienkapelle, die ein kunstvoll geschnitztes Gitter aus der Spätgotik vom Wohnbereich trennt.

Von Schloss Reifenstein hat man übrigens auch einen schönen Ausblick auf Schloss Sprechenstein. Diese ebenfalls aus dem Mittelalter stammende Burg befindet sich auf der anderen Seite der Brennerautobahn und liegt wie Burg Reifenstein auf einem kleinen Hügel. Die Burg befindet sich ebenfalls in einem guten Zustand, ist aber bewohnt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise Burg Reifenstein

Burg Reifenstein hat vom 1. April bis 31. Oktober 2023 geöffnet. 

Montag bis Freitag und Sonntag: 9.00 bis 18.00 Uhr

Samstag: Ruhetag

Eintrittspreise:

Erwachsene: 9 Euro

Kinder/Jugendliche (6 bis 13 Jahre): 7 Euro

Für Kinder unter 6 Jahren ist der Besuch kostenlos.

Anfahrt zur Burg Reifenstein

Von Sterzing aus folgt man der Brennerstraße/SS12 in Richtung Süden (Freienfeld). Einen guten Kilometer hinter Sterzing biegt man dann rechts ab und überquert auf einer Brücke die Brennerautobahn. Kurz darauf erreicht man dann auch schon den Burghügel. Am Fuße des kleinen Hügels kann man kostenlos parken. Vom Parkplatz ist es dann noch ein kurzer Fußmarsch den steilen Burghügel hinauf.

Außerdem kann man die Burg gut mit dem Bus erreichen. Bus Linie: 310, Haltestelle: Abzeeigung Elzenbazum; hier klicken für die Fahrplansuche.