Heilig-Geist-Kirche im Tauferer Ahrntal

Am Talschluss des Tauferer Ahrntals befindet sich eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des gesamten Tals – die Heilig-Geist-Kirche. Vom Naturparkhaus in Kasern erreicht man den Wallfahrtsort nach einer knapp 20-minütigen Wanderung.

  • Start der Wanderung: Kasern, Naturparkhaus
  • Anfahrt: Mit dem Auto (Kasern liegt am Talschluss des Tauferer Ahrntals und ist von Sand in Taufers gut erreichbar. Dafür folgt man der SS621 in Richtung Tauferer Ahrntal ab Sand in Taufers für gut 25 Kilometer. Parken kann man eigentlich nur auf dem kostenpflichtigen Parkplatz beim Naturparkhaus in Kasern. Dieses liegt direkt an der Hauptstraße) und Bus (hier klicken für die Fahrplansuche) möglich.
  • Höhenmeter: nahezu eben
  • Anforderungen: Kurzer Spaziergang auf gut ausgebauten Wegen
  • Beste Jahreszeit: ganzjährig
  • Gehzeiten: 35 Minuten

Ein schön angelegter Kreuzweg führt vom Naturkparkhaus in Kasern direkt bis zur Heilig-Geist-Kirche. Die Kirche befindet sich am Talschluss des Tauferer Ahrntals, wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Wenn man mit dem Rücken vor der Eingangstür des Naturparkhauses steht, folgt man dem kleinen Pfad auf der anderen Straßenseite für ein paar Meter und biegt dann links ab. Man befindet sich jetzt schon auf dem Kreuzweg.

Entlang des sogenannten Kaserner Kreuzwegs befinden sich überdachte Holzsäulen mit geschnitzten Reliefs, die die Leidensgeschichte Jesu darstellen. Diese Holzsäulen wurden von katholischen Jugendgruppen und Schülern der Schnitzschule in St. Jakob gestaltet.

Nach einem kurzweiligen Spaziergang, bei dem man durchweg herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt hat, erreicht man die aus dem 15. Jahrhundert stammende Wallfahrtskirche. Die Heilig-Geist-Kirche wurde im Jahr 1455 vom damaligen Brixner Fürstbischof Kardinal Nikolaus Cusanus geweiht.

Im Inneren der Kirche gibt es einige sehr bemerkenswerte Kunstwerke. Dazu gehört zum Beispiel das durchgeschossene Kreuz, um das sich folgende Sage rankt: Ein Pustertaler Schütze, der auf dem Weg zu einem Preisschießen im Salzburgischen Pinzgau war, schoss auf dem Weg dorthin drei Mal auf ein Wegkreuz, dass sich unterhalb des Tauernhauses bei Trinkstein befand. Drei Schüsse trafen dabei den Heiland genau ins Herz. Beim Wettschießen war der Schütze dann sehr erfolgreich und gewann einen Stier. Als er auf dem Nachhauseweg mit diesem Stier wieder an dem Wegkreuz vorbei kam, wurde der Stier plötzlich wild, spießte den Schützen auf und tötete ihn dabei. Das durchschossene Kreuz wurde später in die Heilig-Kreuz-Kirche gebracht. Alle Versuche, die Einschusslöcher zu schließen, schlugen der Sage nach fehl.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Inneren in der Wallfahrtskirche sind die gut erhaltenen Wandmalereien und ein Gnadenbild, das die Heilige Dreifaltigkeit darstellt.

Hinter der Kirche ragt ein großer Felsen auf, der diese vor Lawinen schützen soll. Wer einmal außen um die Kirche herum geht, kommt an den sogenannten Schliefenstein. Wer durch diesen Schliefenstein, eine kleine Spalte im Felsen, hindurch geht, streift damit seine Sünden ab.

Zurück kann man entweder über den Hinweg gehen oder über die Fahrstraße. Diese ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt, so dass man hier im Regelfall auch keine Autos trifft.

Wer noch weiter wandern will: Eine der eindrucksvollsten Wanderungen in der Region führt von der Heilig-Geist-Kirche in etwa 3 1/4 Stunden auf den Krimmler Tauern (Wanderung nur in den Sommermonaten möglich). Der Gebirgspass ist der nördlichste Grenzübergang zwischen Italien und Österreich und kann nur zu Fuß erreicht werden. Früher war dieser Pass von großer Bedeutung, da es sich hier um die kürzeste Verbindung zwischen Salzburg und Venedig handelte.