Bozen: Die Top-Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

In Bozen gibt es viel zu sehen, besonders in der Altstadt befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Wir stellen in diesem Beitrag Sehenswürdigkeiten vor, die man gesehen haben sollte.

Wer nur wenig Zeit für Bozen mitbringt, sollte zunächst der Altstadt einen Besuch abstatten. Hier gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die nahe zusammen liegen, so dass man sie gut zu Fuß erreichen kann.

Damit sich auch alle, die noch nie in Bozen gewesen sind, leichter zurecht finden, machen wir aus diesem Beitrag eine Art Rundgang. Startpunkt unseres Rundgangs ist der unbestrittene Mittelpunkt von Bozen, nämlich der in der historischen Altstadt gelegene Waltherplatz. Benannt ist dieser nach dem Minnesänger Walther von der Vogelweide, einem bedeutenden Dichter des deutschen Hochmittelalters. Ein von Heinrich Natter erschaffenes Denkmal zu Ehren des großen Dichters befindet sich in der Mitte des Platzes.

Einheimische, die genüsslich an ihrem  Venezianer, Hugo oder Cappuccino nippen, trifft man am Waltherplatz genauso wie Touristen. Besonders schön ist ein Besuch des Waltherplatzes bei gutem Wetter. Rund um den großen Platz befinden sich zahlreiche Cafés und Restaurants, fast alle verfügen über große Freiflächen direkt auf dem Waltherplatz. Trotz der zentralen Lage sind Preise relativ günstig, liegen aber dennoch über dem typischen Südtiroler Preisniveau.

Was uns besonders gut gefällt: Sogar im Winter kann man am Waltherplatz in einigen Cafés draußen sitzen (Decken gibt es kostenlos). Dank des milden Klimas kann die Temperatur in Bozen außerdem sogar schon im März auf angenehme 25 Grad klettern, ähnliche Temperaturen sind auch im November keine Seltenheit. Auf dem Waltherplatz finden außerdem zahlreiche schöne Märkte statt, beispielsweise der bekannte Christkindlmarkt.

Vom Waltherplatz aus erreicht man nach einem kurzen Spaziergang die Laubengasse, in der sich zahlreiche Geschäfte und das Merkantilmuseum befinden. Südtiroler Delikatessen kann man hier ebenso kaufen wie (Sport-)Kleidung, Schuhe und Haushaltswaren. Ein größeres Warenangebot findet man in ganz Südtirol nicht, schließlich ist Bozen mit rund 100.000 Einwohnern nicht nur die Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt Südtirols. Wer im Südtirol-Urlaub also gerne shoppen geht, ist in Bozen genau richtig.

Die schmale, für den Verkehr gesperrte, Einkaufsstraße besitzt überdachte Laubengänge, wie sie in vielen Südtiroler Orten zu finden sind. In der Laubengasse gibt es zudem einige sehr schön verzierte Häuser aus der späten Gotik. Um die Laubengasse zu erreichen, kann man vom Waltherplatz aus der nordöstlich vom Platz wegführenden Gasse folgen. Nun immer geradeaus weiter gehen – man passiert dabei den Kornplatz – bis man die Laubengasse erreicht. Am Kornplatz ist heute noch das ehemalige Waaghaus zu sehen. In dem mit Fresken verzierten, gotischen Bau befand sich in den Jahren 1342 bis 1633 die öffentliche Waage der Stadt.

Die Laubengasse führt dann im Osten bis zum Rathausplatz, im Westen bis zum Obstmarkt. Am Rathausplatz befindet sich das von 1904 bis 1907 im neobarocken Stil erbaute Rathaus. Den fertigen Entwurf lieferte der Münchner Architekturprofessor Carl Hocheder. Seit 1977 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Am Obstmarkt findet täglich (bis auf Sonntag) ein Markt statt, auf dem zum Beispiel frisches Obst, Gemüse, Südtiroler Speck und Käse kaufen kann (s. Märkte in Bozen).

Von der Laubengasse aus geht man geradeaus auf der Museumsstraße weiter. Kurz darauf erreicht man eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit Bozens, nämlich das Südtiroler Archäologiemuseum. Selbst wenn nur wenig Zeit hat, sollte man diesem Museum einen kurzen Besuch abstatten. Es beherbergt nämlich die berühmte Gletschermumie Ötzi, die von Schweizer Touristen im Jahr 1991 im Schnalstal gefunden worden ist. Der Rundgang durchs Museum nimmt nicht viel mehr als eine Stunde in Anspruch. Ausführliche Informationen zum Museum, den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen gibt es in unserem Beitrag Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen: Ötzi – der Mann aus dem Eis.

Nach dem Archäologiemuseum geht es geradeaus weiter. Man erreicht die Sparkassenstraße, wo sich auch schon das Stadtmuseum Bozen befindet. Im Stadtmuseum kann man archäologische Funde, mittelalterliche Kunstwerke und viel Volkskundliches wie Trachten und Masken. Insgesamt besitzt das Museum etwa 15.000 Ausstellungsstücke, von denen man im Moment aber nur etwa 200 sehen kann. Das Museum wurde 2003 bis 2011 wegen Umbauarbeiten geschlossen, seit 2011 ist der Turm und ein Teil der Sammlung wieder zugänglich (Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr, Montag: geschlossen; der Eintritt ist frei).

Danach geht es zurück auf die Museumsstraße und auf dieser weiter geradeaus. Kurz danach erreicht man die erreicht die Talfer und Talferwiesen, eine grüne Oase inmitten der Hauptstadt. Hier kann man sich bei gutem Wetter zum Entspannen in die Wiese legen oder bei einem Promenaden-Spaziergang die schöne Aussicht genießen.

Die Talfer trennt auch gleichzeitig die Bozner Altstadt von der Neustadt. Wer also über die Brücke geht, erreicht die von Mussolinis Lieblingsarchitekten Marcello Piacentini entworfenen Stadtteile im Westen.

Wir bleiben aber in der Altstadt und gehen zurück zur Sparkassenstraße. Hier biegt man (die Talfer im Rücken) rechts ab und folgt diese so lange, bis links die Hospitalstraße weggeht. Hier biegt man aber zunächst nicht links, sondern rechts ab und erreicht dann kurz darauf den Piero Siena Patz und das Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. In dem modernen Bau befinden sich rund 4500 Werke zeitgenössischer Kunst (Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag: 10.00 bis 22.00 Uhr – freier Eintritt ab 18.00 Uhr -24. Dezember und 31. Dezember: 10.00 bis 15.00 Uhr, Montag, 25. Dezember und 1. Januar: geschlossen; Eintritt: Erwachsen: 7 Euro/Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre): Eintritt frei).

Danach folgt man der Hospitalstraße bis zu ihrem Ende, biegt dann links und gleich darauf rechts ab und steht wenig später vor der um 1300 erbauten Dominikanerkirche. Diese erhielt gegen Ende des 15. Jahrhunderts ihre heutige Form, als sie in eine dreischiffige Hallenkirche umgebaut wurde. Das absolute Highlight dieser Kirche ist die Johanneskapelle, die man vom Chor aus erreicht. Die im gotische Stil errichtet Kapelle ist komplett mit Fresken aus der Schule Giottos verziert. Die Fresken stammen wahrscheinlich aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und gehören zu den bedeutendsten Wandmalereien Südtirols. Die Fresken wurde erst 1915 wiederentdeckt und bis 1935 freigelegt.

Danach folgt man der in östlicher Richtung wegführenden Straße (Poststraße) und geht so lange weiter, bis man erneut den Waltherplatz erreicht. An dessen Südseite befindet sich eines der Wahrzeichen Bozens, der Dom Maria Himmelfahrt. Die buntglasierten Dachziegel sind typisch für Südtiroler Kirchen und vielerorts zu finden.

Die genau Entstehungszeit der Kirche lässt sich schwer datieren. Als gesichert gilt, dass an dieser Stelle wahrscheinlich schon im frühen Mittelalter Gotteshäuser standen. Der Bau der heute noch sichtbaren Kirche begann wahrscheinlich bereits im 14. Jahrhundert und fand ihren Abschluss mit der Errichtung des spätgotischen Turms im Jahr 1519.

1943/44 wurde die Pfarrkirche bei alliierten Bombenangriffen schwer getroffen, unter anderem wurde dabei einige Fresken und das Altarbild zerstört. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Pfarrkirche aber wiederaufgebaut. Der Kirchturm hatte den 2. Weltkrieg zwar unbeschadet überstanden, musste aber in den 1970er Jahren aufwändig restauriert werden.

Im Inneren sind besonders die – nicht im Krieg zerstörten – spätgotischen Fresken und die neugotischen Seitenaltäre von kunsthistorischer Bedeutung.

Wem jetzt die Füße weh tun, kann sich von diesem Rundgang am Walterplatz natürlich bestens erholen. Wer noch ein bisschen Kondition übrig hat: Etwa 10 Gehminuten vom Walterplatz entfernt befindet sich eines des ältesten Wirtshäuser Bozens, das Batzenhäusl. Wie man dort hinkommt und warum sich ein Abstecher dorthin durchaus lohnt, erfahrt Ihr in unserem Artikel Batzenhäusl – eines der ältesten Wirtshäuser in Bozen.

Parken in Bozen

Dank der vielen Parkhäuser ist Parken in Bozen kein Problem. Allerdings sind viele Parkhäuser sehr „italienisch“, das heißt, die Parkplätze sind kurz und schmal und/oder die Ein-/Ausfahrten sind sehr niedrig, so dass die Einfahrt mit einem Van nicht möglich ist. Wer einen Kleinwagen fährt, kann getrost jedes Parkhaus anfahren (die Preise sind überall recht ähnlich), wer jedoch mit einem Kombi, einem SUV oder einem Van unterwegs ist, dem empfehlen wir das Parkhaus Centro/BZ Mitte.

Dieses liegt direkt am Hauptbahnhof (Adresse: Schlachthofstraße Nr. 95) und damit nur wenige Gehminuten vom Waltherplatz entfernt. Hier gibt es auch sehr lange, breite Schrägparkplätze, bei denen das Einparken auch mit großen Autos kein Problem ist. Außerdem kann man hier Fahrzeuge mit einer Höhe bis zu 3,80 Meter parken.