Meran an einem Tag entdecken

Meran gehört zu den schönsten Städten in Südtirol. Wir stellen Euch in diesem Beitrag die interessantesten und schönsten Sehenswürdigkeiten in Meran vor.

Meran wird oft als die „Perle Tirols“ bezeichnet. Kein Wunder, denn Meran bietet nicht nur eine wunderschöne Innenstadt, sondern ist auch von einer herrlichen Landschaft umgeben. Für das milde Klima in Meran sorgen im Norden die schützenden Berge der Texelgruppe. Nach Süden hin öffnet sich das weite Etschtal. Bis zum Mendelkamm kann man von Meran aus blicken. Ein Indiz für das warme, milde Klima sind die zahlreichen Obstplantagen und Weinberge rund um Meran. 

Merans mondäne Vergangenheit

Wer Meran das erste Mal betritt, fühlt sich unweigerlich in ein anderes Jahrhundert versetzt. Bereits im 19. Jahrhundert war Meran ein sehr beliebter Kurort, besonders für den (Geld-) Adel des deutschen Kaiserreichs und der Habsburger Monarchie. Auch die österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi, war häufig und gerne in Meran zu Gast.

Wer einmal auf Sissis Spuren wandeln will, kommt um einen Spaziergang auf dem so genannten Sissi-Weg, der einen direkt zum Schloss Trauttmansdorff führt, nicht umhin. Besonders das im Jahr 1914 direkt an der Passerpromenade eröffnete, kuppelgekrönte Kurhaus ist ein deutliches Beispiel für die mondäne Vergangenheit Merans. Das vom Wiener Architekten Friedrich Ohmann entworfene Gebäude zählt übrigens zu den schönsten Jugendstilbauten im Alpenraum.

Problemlos in der Nähe des Meraner Zentrums parken

Die Highlights von Meran lassen sich gut an einem Tag erkunden. Zumindest dann, wenn man gut zu Fuß ist. Wer mit dem Auto kommt, kann einen der vielen öffentlichen Parkplätze nutzen. Sehr zentral parkt man in der riesigen Parkgarage, die zur Therme Meran gehört (einfach den Schildern Parkplatz Therme folgen). Wenn man die Parkgarage verlässt, befindet man sich schon in unmittelbarer Nähe des Flusses Passer, der einmal durch Meran fließt. Hier kann man direkt den Weg über die Brücke nehmen und befindet sich dann auf der Passerpromenade, auf der sich auch das Kurhaus befindet.

Da die meisten Geschäfte in Meran, wie auch im restlichen Südtirol, im Regelfall mittags für zwei Stunden schließen, sollte man zuerst mit einem Bummel durch die Laubengasse starten. Dafür einfach weiter geradeaus gehen und der Sparkassenstraße (Via Cassa di Risparmio) folgen. Schon nach wenigen Minuten erstreckt sich zur rechten und linken Hand die zentrale Einkaufsstraße von Meran, die Laubengasse.

Shoppen in Meran: Die Laubengasse

An der Ecke Laubengasse (Via Portici)/Galileistraße (Via Galileo Galilei) ist das Rathaus von Meran zu sehen. Folgt man der Via Galileo ein paar Meter, steht man direkt vor der im 15. Jahrhundert erbauten Landesfürstlichen Burg. Heute befindet sich in dem hübschen Gebäude ein interessants Museum, in dem man eine Sammlung von antiken Möbeln und eine Musiksammlung besichtigen kann. Wer lieber shoppen geht oder das quirlige Treiben der Laubengasse auf sich wirken lassen will, verschiebt den Besuch des Museums auf einen anderen Tag.

Die Laubengasse verbindet zwei zentrale Plätze in Meran, nämlich den Domplatz mit dem Kornplatz. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts spielt sich in den Laubengasse das geschäftliche Leben Merans ab. Dabei wird zwischen den sogenannten Berglauben (die auf der Bergseite stehen) und den Wasserlauben (die auf der Flussseite stehen) unterschieden.

Neben zahlreiche Läden, die vor allem Textilwaren, Kleidung und Schuhe sowie Haushaltswaren anbieten, befinden sich in der Laubengasse auch viele gemütliche Restaurants und Cafés. Besonders schön ist Meran im Sommer, wenn man mitten in der Laubengasse sitzen und bei einem Glas Venezianer das geschäftige Treiben auf sich einwirken lassen kann. Dann kann man auch in Ruhe die reich verzierten Häuserfassaden betrachten. Viele von ihnen besitzten die für Südtirol typischen Erker.

Märkte und Bauernmärkte gibt es in Meran natürlich auch. Jeweils am Freitagvormittag kann man einheimische Erzeugnisse wie Gemüse, Honig, Käse- und Wurstwaren sowohl am Praderplatz (Piazza Prader) als auch in der Meinhardstrasse (Via Mainardo) erwerben. Am Samstagvormittag findet dann in der Galileistraße der Meraner Bauernmarkt statt.

Sehenswerte Kirchen in Meran

Selbst wer nur einen Tag in Meran ist, sollte auf jeden Fall den Kirchen einen Besuch abstatten. Am Ende der Laubengasse, in der Nähe des Bozner Tors steht die im Jahr 1465 fertig gestellte gotische Pfarrkirche St. Nikolaus. Schon von weitem ist der gut 80 Meter hohe Kirchturm zu sehen, der ein Werk der Renaissance ist. Zu den Highlights im Inneren gehören Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert und ein gotischer Flügelaltar, der auf die Zeit um 1500 datiert ist. Gegenüber steht die Barbarakapelle, die im Jahr 1440 fertiggestellt worden ist.

Von der Pfarrkirche sind es nur wenige Meter bis zur Heiliggeistkirche. Dafür folgt man der Romstraße (Via Roma) in Richtung Passer. Dabei quert man das Bozener Tor und den Sandplatz und überquert dann Merans schönste Brücke, die Postbrücke, die mit zahlreichen Verzierungen im Jugendstil glänzt. Auf der anderen Brückenseite, direkt zwischen Romstraße und Cavourstraße (Via Camillo Benso Cavour) liegt die Spitalkirche zum Heiligen Geist, die bereits 1271 erbaut worden ist. Nachdem die Kirche durch ein Hochwasser der Passer nahezu zerstört worden ist, wurde sie 1483 wieder neu aufgebaut. Im Inneren erinnern zahlreiche Fresken an das Hochwasser.

Eine weitere sehenswerte Kirche in Meran ist die Pfarrkirche Maria Trost. Diese befindet sich in Untermais, das früher eine selbstständige Ortschaft war und erst seit 1924 zum Stadtgebiet von Meran gehört. Von der Heiliggeistkirche muss man dafür einen Fußmarsch von ungefähr zehn Minuten in Kauf nehmen und der Romstraße in Richtung Südwesten folgen. Nach wenigen Metern biegt man dann links auf die Maiastraße (Via Maia) ab und folgt dieser so lange, bis man auf die Schafferstraße (Via Schaffer) trifft. Hier ist zur rechten Hand dann schon die Kirche Maria Trost zu sehen. Im Inneren sind besonders die Fresken aus dem 13. Jahrhundert sehenswert.

Nicht weit entfernt – in östlicher Richtung – befindet sich übrigens das 15.000 Menschen fassende Hippodrom, in dem auch heute noch Pferderennen ausgetragen werden.

Mit dem Sessellift nach Dorf Tirol

Bei einem Besuch in Meran sollte man auf gar keinen Fall einen Abstecher mit dem Sessellift auf den Küchelberg verpassen. Von der kleinen Anhöhe hat man nämlich einen herrlichen Blick auf Meran und die umliegenden Berge und erreicht nach einem kurzen Spaziergang das Zentrum von Dorf Tirol. Die Talstation des Sessellifts befindet sich in der Galileistraße, direkt neben der Landesfürstlichen Burg. Von der Sparkassenstraße aus kommend, muss man nur die Laubengasse queren und weiter gerade aus gehen. Weitere Informationen zu der Fahrt mit dem Sessellift gibt es hier.

Neben diesem Sessellift gibt es in und um Meran noch zahlreiche weitere Liftanlagen, die einen schnell von der Stadt hinauf in luftige Höhen bringen. Eine Übersicht über alle Seilbahnen und Liftanlagen gibt es hier. Außerdem ist Meran auch ein hervorragender Ausgangsort zum Wandern. Schöne Wandertipps (mit ausführlichen Tourenbeschreibungen) findet Ihr hier.