Pflerscher Tribulaun – Kletterberg an der Grenze zwischen Italien und Österreich

Der Pflerscher Tribulaun ist ein markanter Berggipfel in den Stubaier Alpen. Mit einer Höhe von 3097 Metern ist er außerdem der höchste Berg im Tribulaunkamm.

Der Tribulaun besteht aus drei Gipfel, dem Pflerscher Tribulaun (3097 Meter), dem Gschnitzer Tribulaun (2946 Meter) und dem Obernberger Tribulaun (2780 Meter). Der Pflerscher Tribulaun ist der höchste Berg im östlichen Hauptkamm der Stubaier Alpen. Er liegt direkt an der Grenze zwischen Südtirol/Italien und Österreich. Im Norden grenzt er an das Tiroler Gschnitztal, im Süden an das Südtiroler Pflerschtal.

Der Berg selbst besteht zum größten Teil aus Hauptdolomit und Quarzphyllit. Schilder in der Nähe des Berges informieren darüber, dass der französische Adlige, Geologe und Mineraloge Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu bei Exkursionen in den Tiroler Bergen in den Jahren 1789 und 1790 aus dem Pflerschtal und aus der Gegend um Salurn zwei Kalkbrocken mitgenommen und zur Überprüfung dem Genfer Chemiker und Botaniker Nicolas-Théodore de Saussure übergeben hat. 1792 veröffentlichte de Saussure den Artikel „Analyse de la dolomie“ und gab dem Mineral und Gestein damit seinen bis heute bestehenden Namen. Benannt wurden diese also nach ihrem Entdecker Dolomieu. Erst nach dem 1. Weltkrieg, also über 100 Jahre später, setzte sich der Begriff Dolomiten, dann nicht nur für die Gesteinsart und das Mineral durch, sondern für eine ganze Region.

Interessant ist, dass sich die Gebirgsketten, die wir heute als Dolomiten bezeichnen, ein ganzes Stück südöstlich (zum Beispiel in Gröden, dem Gadertal und dem Pustertal) vom Pflerschtal befinden.

Heute gehört der Tribulaun aufgrund seiner markanten Gipfelform zu einem der meistfotografierten Motive im Pflerschtal. Gut fotografieren lässt sich der Berg zum Beispiel von St. Anton (Hauptort des Pflerschtals) aus, noch bessere Fotospots erreicht man, wenn man den Pflerscher Wasserfallweg entlang wandert.

Den Gipfel des Tribulauns kann man von St. Anton im Pflerschtal aus besteigen. Der Normalweg führt von St. Anton über die Tribulaunhütte (2369 Meter; bis zur Tribulaunhütte eine mittelschwere Wanderung), eine Weiterwanderung über das Sandesjoch auf den Gipfel ist dann nur noch für erfahrene Kletterer mit entsprechender Erfahrung und Ausrüstung empfehlenswert. Der Weg führt durch brüchiges Gelände uns weist einen Schwierigkeitsgrad von III (UIAA) auf. Zudem herrscht eine hohe Steinschlaggefahr.

Die Erstbesteigung des Pflerscher Tribulauns fand im Jahr 1874 statt. Der gebürtige Ramsauer Johann Grill (gilt als erster deutscher Bergführer) erreichte den Gipfel zusammen mit den Touristen G. Hofman und N. Winhart. Diese bestiegen den Pflerscher Tribulaun allerdings vom Gschnitztal aus. 1875 wurde der Gipfel dann erstmals vom Pflerschtal aus erreicht – über die gerade beschriebene Route, die sich zur beliebtesten und meistgegangen entwickelt hat.