Rastenbachklamm bei Kaltern

In der Nähe von Kaltern befindet sich die Rastenbachklamm. Die Klamm kann man auf einem Wanderweg, der unter anderem an eine der ältesten Kirchen Südtirols vorbeiführt, erkunden.

  • Start der Wanderung: Altenburg, direkt an der St. Vigilius-Kirche (614 m)
  • Anfahrt: Mit Auto (Altenburg liegt etwa 5 Kilometer südlich von Kaltern. Von Kaltern aus kann man einfach der Beschilderung folgen bzw. fährt auf der Altenburger Straße bis nach Altenburg. Direkt bei der St.-Vigilius-Kirche sind einige Parkplätze vorhanden, ansonsten kann man auch direkt am Ortseingang parken) oder Bus (hier klicken für die Fahrplansuche) möglich.
  • Höhenmeter: 240 m
  • Schwierigkeit: einfach bis mittel
  • Anforderungen: Gut markierte, zum Teil gesicherte Wege; Trittsicherheit erforderlich, da der Weg an manchen Stellen steil und rutschig ist
  • Beste Jahreszeit: Frühling bis Herbst
  • Gehzeiten: 1 1/4 Stunden

Kondition braucht man für diese kurze Tour durch die Rastenbachklamm eigentlich nicht, aber gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind vonnöten. Gut zu wissen: Die Rastenbachklamm ist sehr beliebt. Wer die Klamm nicht mit zu vielen anderen Wanderern teilen will, besucht sie deshalb am besten am frühen Vormittag oder am späten Nachmittag.

Vor der eigentlichen Wanderung empfiehlt sich eine kurze Besichtigung der St.-Vigilius-Kirche. Die spätgotische Kirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. An derselben Stelle soll aber bereits im 13. Jahrhundert eine Kirche gestanden haben, von der heute aber nichts mehr erhalten ist.

St.-Vigilus-Kirche und Ausblick auf den Kalterer See

Die bunt glasierten Dachziegel (Biberschwänze) sind typisch für viele Kirchen Südtirols. Außergewöhnlich ist das leider schlecht restaurierte Außenfresko an der westlichen Kirchenfassade: Es zeigt eine bärtige Frauengestalt, die die Heilige Kümmernis darstellen soll. In dieser wohl rein fiktiven Heiligenlegende soll die zum Christentum bekehrte heidnische Königstochter um eine Verunstaltung gebetet haben, um die von ihrem Vater beschlossene Heirat abzuwenden. Als ihr als Antwort auf ihre Gebete ein Bart gewachsen ist, soll sie der wütende Vater ans Kreuz geschlagen haben. Neben der Kirche sind außerdem Gräber aus römischer Zeit zu sehen, was beweist, dass bei Altenburg eine alte Römerstraße verlaufen sein muss. Von der idyllisch über dem Tal thronenden Kirche hat man auch einen schönen Ausblick auf den Kalterer See und den gegenüberliegenden Mitterberg, mit der gut sichtbaren Leuchtenburg.

Kirchenruine St. Peter 

Von der St.-Vigilius-Kirche folgt man der Ausschilderung zur Kirchenruine St. Peter. Über einen Steig geht es zunächst ein paar Meter nach unten, bevor man auf der anderen Hangseite wieder nach oben steigen muss. Das aus dem 6. Jahrhundert stammende Gotteshaus gilt als eines der ältesten Südtirols. Wahrscheinlich wurde der Platz aber schon deutlich früher, etwa ab dem 15. Jahrhundert vor Christus, als Kultstätte genutzt. Heute ist die Kirchenruine vor allem ein Tummelplatz für die unterschiedlichsten Echsen-Arten. Diese lassen sich bei ihrem Sonnenbad auch nicht durch die zahlreichen Wanderer stören.

Abstieg in die Rastenbachklamm

Jetzt erfolgt der eigentliche Abstieg in die Rastenbachklamm. Über Leitern und Treppen geht es auf steilem Weg nach unten. An manchen Stellen sind die Treppen so schmal, dass man nur hoffen kann, nicht auf Gegenverkehr zu treffen. Unten geht es dann lange Zeit am geheimnisvoll rauschenden Rastenbach entlang. Der Weg durch die enge Klamm, durch die nur wenig Sonnenlicht fällt, ist auch im Sommer an manchen Stellen sehr rutschig. An unwegsamen Passagen erleichtern angelegte Stege das Weitergehen. Auch wenn man immer wieder auf Wanderer mit Hunden trifft: Für Hunde ist die Tour durch die Rastenbachklamm aufgrund der steilen Treppen eher nicht geeignet. Es sei denn, der Hund ist klein genug, dass man ihn tragen kann.

Im weiteren Verlauf der Wanderung kommt man immer wieder an beeindruckenden Wasserfällen vorbei. Außerdem trifft man auf alte Schächte und Stollen (sogenannte Knappenlöcher), die Zeugnis davon geben, dass in der Rastenbachklamm einmal Bergbau betrieben worden ist. An manchen Stellen lichtet sich der dichte Wald ein wenig und gibt einen traumhaften Ausblick zum Kalterer See und die dahinter liegenden Berge frei. Am Ende der Rastenbachklamm folgt man dem links abzweigenden Bärentalweg (Markierung 13), der einen wieder hinauf zur Altenburger Straße bringt. Wer sein Auto nicht in Altenburg abgestellt hat, kann von hier auch den Weg durch die Weinberge nehmen und direkt zum Kalterer See absteigen.