Stiftskirche von Innichen

Die Stiftskirche in Innichen gilt als eine der bedeutendsten Kirchen der Romanik in Südtirol und des gesamten Ostalpenraums.

Die Stiftskirche zu den Heiligen Candidus und Korbinian befindet sich im Zentrum von Innichen und ist dank ihres hohen Kirchturms schon von weitem zu sehen. Bereits im 8. Jahrhundert wurde unter dem bayerischen Herzog Tassilo III. an dieser Stelle das Benediktinerkloster zum Hl. Candidus errichtet. Als dieses um 1140 in ein Kollegiatsstift umgewandelt wurde, wurde auch eine neue Kirche errichtet.

Ihr heutiges Aussehen – eine dreischiffige Basilika mit drei Apsiden und der für die Romanik typischen Vierungskuppel – bekam die Kirche aber erst nach 1200. Nach einem Brand war die Kirche stark zerstört und wurde ab 1200 neu errichtet. Aus dieser Zeit stammen zum Beispiel die Kuppel und das Gewölbe. Die Weihe der neuen Kirche fand 1284 statt. Der Kirchturm wurde dagegen erst in der 1320er Jahren errichtet, die Vorhalle im 15. Jahrhundert.

Ein Besuch der Stiftskirche von Innichen lohnt sich nicht nur wegen ihrem hübschen Äußeren. Auch im Inneren befinden sich zahlreiche Kunstschätze. Dazu gehört zum Beispiel die Kuppelfresken, die um 1285 erschaffen worden sind und Szene der Schöpfungsgeschichte zeigen. Weitere Fresken stammen wahrscheinlich von Michael Pacher und zeigen unter anderem die Kirchenpatrone Candidus und Korbinian. Ein weiteres Highlight ist die überlebensgroße Kreuzigungsgruppe über dem Hochaltar. Dieses Meisterwerk der Romanik wird auf etwa 1250 datiert. Zu den kunsthistorischen besonders wertvollen Gegenständen gehört außerdem die Orgel auf der Empore. Diese stammt aus dem 17. Jahrhundert und besitzt noch ihr Original-Gehäuse.

Unter dem Altar befindet sich außerdem eine dreischiffige Krypta, die ebenfalls besichtigt werden kann. Von 1967 bis 1970 wurde die Krypta, die zahlreiche bauliche Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte durchlebt hat, restauriert. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, dass die Krypta ihr romanisches Aussehen aus dem 13 Jahrhundert zurück bekam. In der Krypta befindet sich außerdem noch eine romanische Holzskulptur des Hl. Candidus, außerdem wurde im Jahr 1970 noch ein Taufbrunnen hinzugefügt.

Die Stiftskirche ist täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Von Mitte Juni bis Mitte September finden jeweils am Freitag kunsthistorische Führungen statt. Weitere Informationen gibt es beim Tourismusverein Innichen, der sich direkt neben der Kirche befindet (Pflegplatz 1). Am Pflegplatz befindet sich außerdem auch ein – kostenpflichtiger – Parkplatz.