Von Schlinig zum Sesvennasee – Wandern im Vinschgau

Ein Geheimtipp im Vinschgau: Zum Sesvennasee (2634 Meter) wandert man ein wenig abseits des Trubels – und kommt trotzdem an vielen Highlights vorbei.

  • Start der Wanderung: Schlinig (1700 Meter)
  • Wanderkarte, GPX-Track und Höhenprofil
  • Anfahrt mit dem Auto: Bei Burgeis die Vinschger Straße verlassen und weiter auf schmaler, kurviger
    Bergstraße bis Schlinig. Großer, gebührenpflichtiger Parkplatz am Eingang des Dorfes.
  • Anfahrt mit öffentliche Verkehrsmitteln: Bus: 277, Haltestelle: Schlinig; hier klicken für die Fahrplansuche
  • Höhenmeter: 1060 Meter
  • Distanz: 16 km
  • Gehzeiten: 6 bis 6 ½ Stunden
  • Schwierigkeit: schwer
  • Anforderungen: Anstrengende Wanderung auf breiten Wegen und alpinen Steigen, sehr steiler Abstieg
  • Beste Jahreszeit: Sommer und Herbst

Die abwechslungsreiche Rundwanderung im Südtiroler Vinschgau hat viel zu bieten: Aus einem gemütlichen Talspaziergang wird eine alpine Tour, die Wanderer auf über 2600 Meter bringt und über einen nahezu ebenen Panorama-Höhenweg und einen sehr steilen Abstieg zurück zum Ausgangsort führt. Außerdem kommt man an einem beeindruckenden Wasserfall, der alten Pforzheimer Hütte und dem Pforzheimer See vorbei. Und mit etwas Glück kann man auch das eine oder andere Murmeltier entdecken.

Vom Parkplatz am Eingang von Schlinig folgt man Weg Nr. 1 („Sesvennahütte“), der in leichtem Anstieg durch das Dorf führt. Kurz nach der Kirche biegt man links ab, um auf Weg Nr. 1 zu bleiben. Am Nordischen Skizentrum Schlinig hält man sich links und kurz danach rechts. Wenige Minuten später verlässt man die asphaltierte Straße. Nun wandert man auf einem breiten Almenweg in mäßigem Anstieg durch das Schlinigtalm – begleitet von dem kleinen, plätschernden Schlinigbach.

Bald erblickt man auch schon die „Schwarze Wand“ mit ihrem mächtigen Wasserfall. Man quert den Bach über eine Brücke und erreicht nach etwa 40 Min. die bewirtschaftete Schliniger Alm, wo man auch Käse aus eigener Produktion kaufen kann (im Sommer von Ende Mai bis Ende Oktober/Anfang November geöffnet).

Etwa 10 Min. später biegt man rechts auf einen kleinen Pfad ab und steigt jetzt, immer den herrlichen Wasserfall vor Augen, weiter bergauf. Man erreicht schließlich einen breiteren Weg und geht über eine kleine Steilstufe am Wasserfall vorbei. Danach wird es wieder etwas flacher. Am Wegesrand erinnert die „4mannSäule“ an ein Lawinenunglück im Jahr 2012, das alle vier Beteiligten überlebten.

Fotomotiv: Alte Pforzheimer Hütte und Pforzheimer See

Von hier sieht man auch schon die Alte Pforzheimer Hütte (heute als Museum genutzt) und die Sesvennahütte. Neben der Pforzheimer Hütte liegt der Pforzheimer See, in Kombination ein tolles Fotomotiv! 5 Min. später erreicht man die Sesvennahütte (im Sommer von Anfang/Mitte Juni bis Ende Oktober geöffnet), 

Auch ohne den Anstieg zum Sesvennasee wäre das schon eine schöne Wanderung. Mit dem Anstieg zum Sesvennasee wird darauf aber eine besonders eindrucksvolle Tour. Denn auf dem Weg hoch zum eiskalten Bergsee trifft man nur wenige Wanderer, so dass man die hochalpine Bergwelt in der Nähe der italienisch-schweizerischen Grenze in aller Ruhe genießen kann.

Schweren Herzen trennen wir uns deshalb von dem Anblick frisch gebackenen Apfelstrudels, der auf der großen Panoramaterrasse der Sesvennahütte zum Abkühlen steht und machen uns an den anstrengendsten Teil der Tour.

Bis zum etwa 2 km entfernten Sesvennasee muss man fast 400 Höhenmeter überwinden. Es wird also ordentlich steil! Zum Weiterwandern geht man rechts an der Sesvennahütte vorbei und folgt nun Weg Nr. 5 in Richtung Sesvennasee. Auf einem kleinen Pfad geht es jetzt den Hang hinauf. In den Geröllhaufen links des Weges kann man häufig Murmeltiere entdecken. Wer leise ist, kann das typische Murmeltierpfeifen hören, mit dem diese Gefahren (in diesem Fall also uns) ankündigen.

Der Anstieg ist zwar anstrengend, bietet dafür aber fantastische Ausblicke auf die beeindruckenden Berge der Sesvennagruppe. Man kommt an einem kleinen See vorbei und erreichen dann eine Abzweigung. Rechts würde es in etwa ½ Stunde zum Furkelsee gehen. Zum Sesvennasee  wandert man geradeaus weiter (Nr. 5A „Föllakopf“, „Sesvennasee“). Eine halbe Stunde später steht man dann vor dem See und genießt die wunderschöne Landschaft.

Sesvennasee - Bergsee in der Sesvennagruppe
Der Sesvennasee ist ein kleiner, eiskalter Bergsee am Talschluss des Schlinigtals im oberen Vinschgau. Der See ist nicht weit von der italienisch-schweizerischen Grenze entfernt. Er liegt auf einer Höhe von 2634 Meter, inmitten der zu den zentralen Ostalpen gehörenden Sesvennagruppe. Schneereste halten sich um den See recht hartnäckig, selbst Anfang Juli kann man meist noch das eine oder andere kleine Schneefeld entdecken.

Für den Rückweg kehrt man auf demselben Weg zurück zur Sesvennahütte. Dort folgen man Weg Nr. 18 und biegt kurz danach, eine Brücke überquerend, rechts ab.

Der Weg, den man gerade verlassen hat, führt weiter zum Schlinigpass (Donau-Etsch-Wasserscheide). Von hier könnte man zum Beispiel zur sehenswerten Uinaschlucht in der Schweiz weiterwandern.

Unterwegs auf dem Sesvenna Höhenweg

Nach einem kurzen Anstieg wandert man jetzt auf dem aussichtsreichen Höhenweg, der am Westhang des Watles entlangführt, nahezu eben dahin. Der Steig weist keine Schwierigkeiten auf, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber trotzdem Voraussetzung. Vom Höhenweg hat man durchgängig einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Genau vor uns liegen zum Beispiel die mächtigen Gipfel der Ortlergruppe. Auch den Wasserfall, der nun deutlich unter uns liegt, kann man noch einmal gut sehen. Eine ¾ Stunde später biegt man rechts ab. Nun ist man auf dem leicht bergab führenden Weg Nr. 8A unterwegs.

An der nächsten Abzweigung, die man etwa ½ Stunde später erreicht, verlässt man Weg Nummer 8A (der weiter bis zur Plantapatsch-Hütte und zur Bergstation der Watles-Bahn führt). Man biegt hier rechts auf Weg Nr. 1A in Richtung Schlinig ab. Auf einem kleinen Steig geht es zunächst über einen Hang, dann durch ein kleines Waldstück – zum Teil in kleinen Serpentinen –  steil bis sehr steil bergab. Sobald man den Wald verlassen habt, wird der Abstieg deutlich weniger anstrengend. Man folgt weiter Weg Nr. 1A bis man wieder Schlinig und kurz danach den Parkplatz erreicht.

Von Schlinig zum Sesvennasee : Wanderkarte, GPX-Track und Höhenprofil

 
Download GPX-Track: Bitte auf das GPX-Symbol auf der Wanderkarte klicken (am Kartenrand, rechts oben).

Das passt zu dieser Wanderung
Wanderkarte

Wanderführer (geschrieben von Anja von Südtirol-Kompakt)


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