Burgen und Schlösser in Südtirol

Rund 800 Burgen, Schlösser und Ansitze gibt es in Südtirol. Viele der mächtigen Mittelalterbauten beherbergen heute zum Beispiel Museen, Hotels und Restaurants. Aber auch die Burgruinen, die man überall in Südtirol sehen kann, sind im Regelfall einen Besuch wert. Wir stellen hier die schönsten Südtiroler Burgen und Schlösser und ihre Geschichte detailliert vor.

Burgen und Schlösser wurden in Südtirol – wie überall in Europa – an strategisch günstigen Positionen errichtet. Oft liegen die Burganlagen deshalb nicht im Tal, sondern erhöht auf Felsvorsprüngen und auf kleinen Hügeln. So konnte man zu einem Fremde und Feinde schon von Weitem sehen, zum anderen war es natürlich für Angreifer schwierig, die Befestigungsanlagen anzugreifen oder einzunehmen.

Durch den Salz-, Kupfer- und Silberbergbau erlangte das von den Habsburgern regierte Tirol (wie Südtirol damals noch hieß) im Mittelalter eine bedeutende wirtschaftliche Stärke. Dies spiegelte sich auch in dem Bau der zahlreichen Burganlagen wieder, die Südtirol noch heute zu einer der burgenreichsten Regionen Europas macht. Mitte des 17. Jahrhunderts starb jedoch der letzte Nachfahre der Tiroler Linie des Hauses Habsburg. Nach seinem Tod wurde Tirol politisch immer bedeutungsloser. Viele der mächtigen Burgen und Schlösser standen plötzlich leer und verfielen im Laufe der Jahrhunderte.

Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurde der Verfall der Burganlagen aber zum Glück massiv gestoppt. Zahlreiche Burgen und Schlösser wurden aufwändig restauriert und beherbergen heute Museen, Hotels und Restaurants.

Eine Übersicht über die schönsten Burgen und Schlösser Südtirols (inklusive ihrer Geschichte, den Öffnungszeiten – falls man die Burganlage besichtigen kann – und einer Anfahrtsbeschreibung) gibt es hier.

Außerdem stellen wir in der Rubrik Hoteltipps auch immer mal wieder das eine oder andere schöne Schlosshotel vor.

Unterschied zwischen Burg, Schloss und Ansitz

Meist sind die Übergänge zwischen einer Burg und einem Schloss fließend, oft wurden Burgen (besonders nach dem Mittelalter) auch zu Schlössern umgebaut. Die Frage, wo genau eigentlich der Unterschied zwischen einer Burg und einem Schloss liegt, lässt sich relativ leicht beantworten. Eine Burg ist ein Wehrbau und diente in erster Linie der Verteidigung. Natürlich wurden die Burgen auch bewohnt, aber die Ausstattung war weniger luxuriös als in Schlössern. Schlösser dagegen wurden primär zur Repräsentation errichtet. Oft waren sie Sitz der Regierung oder Wohnstätte des hohen Adels, die Ausstattung war für die damalige Zeit sehr komfortabel und natürlich deutlich komfortabler als der von Burgen. Für die Innengestaltung der Schlösser wurden oft bedeutende Künstler der damaligen Zeit verpflichtet. Ihr Wirken ist noch besonders in den sogenannten Prunkräumen zu sehen.

Die meisten Burgen entstanden in Europa zwischen 900 und dem ausgehenden Mittelalter. Burgen wurden meist errichtet, um Grenzen, wichtige Handelswege und Heerstraßen vor Eindringlingen zu schützen. Burgen erkennt man im Regelfall an folgenden Merkmalen: Sie besitzen eine innere Ringmauer, einen Wehrgang mit Wehrtürmen und eine Zugbrücke – alles Bauten, die nur einem Ziel, nämlich der Verteidigung, dienten.

Einen Ansitz kann man im Prinzip mit einem kleinen Schloss vergleichen. Ansitze waren meist Wohnsitze des niederen Adels und wurden immer auf dem Land errichtet. Die meisten Ansitze wurden erst nach dem Mittelalter errichtet, also zu einer Zeit, in der Burgen als militärische Verteidigungsbauten immer mehr aus der Mode kamen. Ebenso wie bei Schlössern diente der Bau von Ansitzen in erster Linie der Repräsentation. Manche Ansitze sind deshalb nicht weniger aufwändig als Schlösser gestaltet. Der Hauptunterschied zwischen einem Schloss und einem Ansitz ist eigentlich die Größe. Ein Ansitz ist immer deutlich kleiner als ein Schloss, eine so aufwändige Hofhaltung wie in einem Schloss war in einem Ansitz nicht möglich.

 

Südtirols Burgen und Schlösser

Südtirols Burgen und Schlösser