Castelfeder – Ausflugsziel im Süden von Südtirol

Im Süden Südtirols, oberhalb von Auer, liegt das beliebte Ausflugsziel Castelfeder. Castelfeder ist eigentlich ein kleiner Porphyrhügel, der geologisch noch zum Mitterberg gehört. Von der geschichtsträchtigen Vergangenheit dieses Ortes legen die Überreste prähistorischer, römischer und frühmittelalterlicher Siedlungen ein Zeugnis ab.

  • Start der Wanderung: Parkplatz Castelfeder, in der Nähe des Ortes Auer
  • Anfahrt: Mit dem Auto und Bus möglich. Mit dem Auto von Auer aus der SS48/Fleimstalstraße in Richtung Montan folgen. Eine gute Parkmöglichkeit befindet sich kurz hinter Auer, direkt in der großen Straßenkehre. Wer mit dem Bus anreist (es gibt zahlreiche Busverbindungen nach Auer, zum Beispiel von Bozen, Neumarkt, Tramin und Kaltern), sollte bei der Sportzone Auer (Sportplatzweg) aussteigen und dann dem Weg 5 folgen (hier klicken für die Fahrplansuche).
  • Höhenmeter: 100 m
  • Anforderungen: leichter Spaziergang; ideal für Familien mit Kindern und Hunden (diese müssen an die Leine!)
  • Beste Jahreszeit: ganzjährig schön
  • Gehzeiten: 50 Minuten

Wer sich von einer anstrengenden Wanderung oder einer Sightseeing-Tour etwas erholen und einen grandiosen Ausblick ins Etschtal nicht verpassen möchte, ist in Castelfeder genau richtig. Castelfeder kann man eigentlich das ganze Jahr über besuchen, denn Schnee liegt auf dem kleinen Hügel im Südtiroler Unterland eigentlich selten. 

Man kann diesen Spaziergang auch etwas verlängern und zum Beispiel bei der Sportzone in Auer starten. Dann muss man dem Weg Nummer 5 folgen (zusätzlich rund 20 Minuten für den einfachen Weg).

Castelfeder ist ein geschütztes Biotop mit einer extrem artenreichen Flora und Fauna. Das Biotop betritt man durch eine kleine Pforte und fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt. Auf Weg Nummer 5 geht es jetzt ein paar Minuten bergauf, bis man einen kleine Zwischenhöhe mit einem idyllischen Weiher erreicht.

Am Weiher folgt man weiter der Ausschilderung zur Ruine Castelfeder. Kurz darauf steht man dann auch schon auf der mit Ruinen übersäten Kuppe von Castelfeder. Als erstes trifft man auf die sogenannte Oberburg, eine Befestigungsanlage aus dem frühen Mittelalter (wahrscheinlich aus dem 5. oder 6. Jahrhundert). Besonders interessant ist die im Osten und Süden verlaufende Ringmauer, also die äußere Befestigung der Burg, von der auch heute noch sehr viele Teile erhalten sind.

Ein paar Meter weiter stößt man dann auf das imposanteste Bauwerk von Castelfeder, die St. Barbara Kapelle. Über die genaue Zeit der Erbauung gehen die Meinungen weit auseiander. Die vor der Ruine befindliche Hinweistafel gibt einen Zeitraum vom 5. bis 15. Jahrhundert an. Auch bei der St. Barbara Kapelle sind Überreste einer alten Befestigungsmauer zu finden. Die byzantinische Mauer wird auf das 6. Jahrhundert datiert. Weitere Funde auf Castelfeder beweisen, dass es an diesem Ort schon in prähistorischer Zeit Siedlungen gegeben haben muss. So fand man hier Urnengräber mit Grabbeigaben, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. stammen.

Ein Blick von der Hügelkuppe ins Tal verdeutlicht die strategische Bedeutung dieses Ortes. Von hier oben hat man einen freien Blick in Richtung Süden, der über das Etschtal bis hin zur Salurner Klause (bezeichnet die Verengung des Etschtals im Süden von Salurn; trennt die Provinzen Südtirol und Trient) reicht. Für so eine wunderschöne Aussicht muss man sonst deutlich mehr Anstrengung in Kauf nehmen. Zurück zum Parkplatz oder nach Auer geht es über den Hinweg.