Gufidaun – ein sehenswerter Ort im Eisacktal

Gufidaun ist ein hübsches Dorf im Eisacktal. Es liegt oberhalb von Klausen auf einer Höhe von 734 Metern und hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Nur etwa 500 Einwohner leben in dem malerisch gelegenen Ort, der etwas oberhalb des Eisacktaler Talbodens liegt. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Gufidaun wahrscheinlich bereits im 2. Jahrtausend vor Christus‘ besiedelt war. Erstmals schriftlich erwähnt wurde das Dorf Mitte des 10. Jahrhunderts, damals noch unter dem Namen Cubidunes.

Heute ist Gufidaun ein beliebter Urlaubsort in Südtirol. Das liegt zum einen an der hübsche Lage – Gufidaun ist von mehreren Felshügeln umgeben – zum anderen an den hübschen Bauten aus dem Mittelalter, die heute noch das Ortsbild von Gufidaun prägen. So hat man in Gufidaun immer ein wenig das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist. Außerdem ist Gufidaun auch ein hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen, zum Beispiel im Naturpark Puez-Geisler.

Die Sehenswürdigkeiten von Gufidaun liegen so dicht beieinander, dass man sie bequem an einem Tag besichtigen kann. Am auffälligsten, neben Pfarrkirche zum hl. Martin, ist dabei sicher Schloss Summersberg. Das Schloss wurde 1329 von dem Gerichtsherrn Georg von Villander erbaut und wechselte im Laufe der Jahrhunderte oft die Besitzer. 1880 erwarb Ignaz Vinzenz Zingerle, ein Sagenforscher aus Tirol, das Anwesen. Noch heute befindet sich das Schloss im Privatbesitz der Familie Zingerle. Es ist zwar für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, gibt aber zumindest ein schönes Fotomotiv ab.

Nicht weit von Schloss Summersberg entfernt befindet sich die Pfarrkirche zum hl. Martin. Obwohl bereits 1280 eine Kirche in Gufidaun urkundlich erwähnt ist, erhielt die Pfarrkirche ihre heutige Form erst im 15. Jahrhundert. Die Weihe fand Mitte des 15. Jahrhunderts statt. Besonders sehenswert sind die Fresken wie der Barbarzyklus in der Seitenkapelle (frühes 15. Jahrhundert, Brixner Werkstatt) und der Marientod an der Westfassade (um 1430, Brixner Meister).

Zu den Sehenswürdigkeiten von Gufidaun gehören auch der Ansitz Hohes Haus und der Ansitz Koburg. Der mittelalterliche Ansitz Hohes Haus war ab dem 17. Jahrhundert Sitz des Gufidauner Gerichts und wurde etwa Mitte des 18. Jahrhundert vom damaligen Landeshauptmann Caspar Paris Wolkenstein zum Palais umgebaut. Seit 1911 befindet es sich im Besitz der Gemeinde und beherbergt soziale und kulturelle Einrichtungen. Hier befindet sich zum Beispiel auch die archäologische Dauerausstellung „Schatzkasten Erde“, die zahlreiche archäologische Fundstücke, die in und um Gufidaun gefunden wurden, zeigt.

Die archäologische Ausstellung kann zum Beispiel nach einem Besuch des Dorfmuseums besichtigt werden. Das Dorfmuseum Gufidaun ist im sogenannten Pfleghaus untergebracht und widmet sich der Darstellung des bäuerlichen Lebens – zu sehen gibt es unter anderem landwirtschaftliche Arbeits- und Hausgeräte – in vorindustrieller Zeit.

Öffnungszeiten: Das Museum ist von Ostern bis Allerheiligen zu folgenden Zeiten geöffnet: Mittwoch: 20.00 bis 22.00 Uhr, Donnerstag: 17.00 bis 19.00 Uhr, Freitag: 10.00 bis 12.00 Uhr

Adresse: Pfleghaus, Gufidaun 47

Preise: Für Erwachsene kostet der Eintritt 4 Euro, für Jugendliche (12 bis 18 Jahre) 2 Euro, für Senioren (ab 60 Jahre) 3 Euro.

Der im Mittelalter erbaute Ansitz Koburg war zunächst im Besitz der Herren von Gufidaun. Im Jahr 1571 wurde der Ansitz bei einem Brand zerstört, wurde aber danach wieder neu errichtet. Der Ansitz befindet sich wie Schloss Summersberg in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

Direkt neben der Pfarrkirche liegt das sogenannte Gerichtsschreiberhaus. Das im Jahr 1678 von Archigrammaticus Johann Paul Schenk erbaute Haus war, wie der Name schon sagt, bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das Haus des Gerichtsschreibers. 1878 kaufte Josef Fischnaller das Gebäude und erhielt gleichzeitig eine Konzession zur Ausübung des Gast- und Schankgewerbes. Bis heute befindet sich das Gasthaus Turmwirt im Besitz der Familie.

Das Gasthaus ist eine schöne Einkehrmöglichkeit nach der Besichtigung von Gufidaun. Wahlweise sitzt man im Außenbereich, direkt neben den mächtigen Mauern von Schloss Summersberg oder in den hübschen Stuben. Hier gibt es auch Fresken aus dem frühen 20. Jahrhundert zu sehen, die unter anderem von Hugo Atzwanger stammen.

Wandertipp: Wanderung rund um Gufidaun

Anfahrt nach Gufidaun

Wenn man von der Brennerautobahn kommt, muss man diese bei Klausen/Gröden verlassen und biegt im Kreisverkehr gleich rechts ab, folgt also der Ausschilderung nach Gufidaun (SP141). Auf einer gut ausgebauten Bergstraße fährt man nun bergauf, bis man nach etwa 2 Kilometern Gufidaun erreicht. Ein großer Parkplatz (und gleichzeitig auch eine der besten Parkmöglichkeiten in Gufidaun) befindet sich gleich hinter dem Ortsschild auf der rechten Seite.

Wer von der Brennerstraße kommt, folgt entweder kurz vor oder kurz nach Klausen der Ausschilderung (blaues Verkehrsschild) in Richtung Gufidaun (links abbiegen wenn man vom Norden/Brenner kommt, rechts abbiegen, wenn man vom Süden/Bozen). Im Prinzip kann man den Abzweig nicht verpassen, hier ist auch Gröden (braunes Verkehrsschild) ausgeschildert. Kurz darauf erreicht man den oben beschriebenen Kreisverkehr und folgt weiter der Ausschilderung nach Gufidaun.

Gufidaun ist außerdem auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (hier klicken für die Fahrplansuche).