Peitlerkofel – ein Berg in den Südtiroler Dolomiten

Der Peitlerkofel (2875 m) ist ein herrlicher Aussichtsberg in den Südtiroler Dolomiten. Er liegt im Naturpark Puez-Geisler, nicht weit vom Würzjoch entfernt. 

Da der Peitlerkofel in einer Region Südtirols liegt, in der auch ladinisch gesprochen wird, hat er nicht nur einen deutschen und italienischen Namen (Sass de Putia), sondern auch einen ladinischen Namen (Sas de Pütia).

Mit 2875 Metern ist der Peitlerkofel der höchste Berg der gleichnamigen Peitlerkofelgruppe. Unterhalb des Hauptgipfels gibt es einen 2813 Meter hohen Nebengipfel. Dieser Nebengipfel wird Kleiner Peitler genannt. Der alleinstehende Berg ist durch seine markante Form schon von Weitem erkennbar. Besonders beeindruckend ist der steile Abbruch nach Norden. Durch seine Randlage in den Dolomiten wird der Peitlerkofeld oft als nordwestlicher Eckpfeiler der Dolomiten bezeichnet.

Der Peitlerkofel befindet sich im Gebiet von Campill (ladinisch: Lungiarü), einer Fraktion der Gemeinde St. Martin in Thurn. Der markante Dolomitengipfel gilt als Hausberg von Campill. Im Jahr 2018 wurde Campill das erste Bergsteigerdorf (internationales Netz von Dörfern, Gemeinden oder Fraktionen, die nachhaltige Tourismusformen fördern) in den Dolomiten.

Wie fast alle Berge in diesem Bereich der Dolomiten besteht der Peitlerkofel im unteren Bereich aus Porphyr und Quarzphyllit, gefolgt vom Grödner Sandstein (auch Gröden-Formation). Den Grödner Sandstein kann man zum Beispiel gut in den Abbrüchen bei den Kompatschwiesen erkennen, die sich auf der Nordseite des Peitlerkofels befinden.

Erstmals bestiegen wurde der Peitlerkofel im Jahr 1919 durch eine Südtiroler Seilschaft. Diese wählten als Aufstieg den Weg durch die fast 700 Meter hohe Nordwand. Auch Reinhold Messner ist eng mit der Alpingeschichte des Peitlerkofels verbunden. Ihm gelang Ende der 1960er Jahre eine Erstbegehung, die ebenfalls durch die Nordwand führte („Direkte“, VI. Schwierigkeitsgrad).

Peitlerkofel – ein schönes Ausflugsziel in den Dolomiten

Ein Ausflug zum Peitlerkofel lohnt sich fast das ganze Jahr über. Ab dem Frühsommer bis tief in den Herbst hinein kann man den Peitlerkofel auf einem gut ausgebauten Wanderweg einmal komplett umrunden (Gehzeit: ca 4 1/2 Stunden). Erfahrenere Bergwanderer können zudem von der Peitlerscharte, die sich auf der Südseite des Peitlerkofels befindet, auf den Kleinen Peitler (mittelschwer; keine Kletterstellen) oder den Peitlerkofelgipfel hochwandern. Ab der Scharte zwischen dem Kleinen Peitler und dem Peitlerkofel gibt es einige gesicherte Kletterstellen (Schwierigkeitsgrad I), hier braucht man Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Im Winter kann kann man die Gegend um den Peitlerkofel dagegen gut auf Schneeschuhen erkunden (zum Beispiel bei der Schneeschuhwanderung unterm Peitlerkofel). 

Anfahrt zum Peitlerkofel

Der Peitlerkofel kann man hervorragend vom Würzjoch (1987 m, ital. Passo delle Erbe; ladin. Ju de Börz) aus erreichen. Das Würzjoch ist ein Dolomitenpass, der das Eisacktal mit dem Gadertal verbindet. Auf der Passhöhe gibt es einen großen (in der Saison kostenpflichtigen) Parkplatz. Auf das Würzjoch führen mehrere Wege, die alle durch eine wunderschöne Dolomitenlandschaft führen. Vom Eisacktal aus kann man über Brixen und Lüsen, St. Andrä und Afers oder über das Villnößtal zum Würzjoch fahren. Zum Teil sind die Passstraßen sehr schmal. Besonders der Weg aus dem Villnößtal hat es in sich, Erfahrung beim Befahren von Alpenpässen sollte man mitbringen. Vom Gadertal ist das Würzjoch über eine kurvige Straße von Zwischenwasser oder St. Martin in Thurn erreichbar. Über St. Martin in Thurn kann man das Würzjoch auch im Winter anfahren, alle anderen Wege auf das Würzjoch sind dann gesperrt (s. Pässe in Südtirol – Übersicht über offene und gesperrte Passstraßen).

In der Sommersaison kann man das Würzjoch auch mit dem Bus erreichen, aus dem Villnößtal mit dem Bus, Linie 339, vom Eisacktal und Brixen aus mit Bus, Linie 321 und – nach Umstieg in Palmschoss – Linie 323.