Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer in Partschins

Das Schreibmaschinenmuseum in Partschins wurde zu Ehren eines der berühmtesten Söhne der Gemeinde erbaut: Peter Mitterhofer. Er gilt als Pionier und Miterfinder der Schreibmaschine. Das Museum gibt auf unterhaltsame Weise Einblicke in das Leben Mitterhofers und die Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine. Rund 1800 Modelle sind in dem hübschen Museumsbau ausgestellt.

Schreibmaschinenmuseum in Partschins

Über das „wer hat’s erfunden“ gibt es zumindest im Bereich der Schreibmaschinen keine einhellige Meinung. Als gesichert gilt, dass bereits im Jahr 1714 der Engländer Henry Mill ein Patent erteilt bekam, in dem zumindest die Arbeitsweise einer Schreibmaschine beschrieben war. Technische Details sind in dem Patent aber nicht enthalten, ebenso wenig lässt sich nachweisen, ob die beschriebene Maschine jemals gebaut worden ist.

Etwas konkretere Formen nahm die Entwicklung der Schreibmaschine im frühen 19. Jahrhundert an. Aus dem Jahr 1808 ist ein Brief erhalten, der mit einer Maschinen geschrieben zu sein scheint. Als Konstrukteur der ersten funktionierenden Schreibmaschine, die leider verschollen ist, gilt der Italiener Pellegrino Turri.

1864 entwickelte dann der 1822 in Partschins geborene Zimmermann Peter Mitterhofer sein erstes Schreibmaschinenmodell, das den Namen „Modell Wien 1864“ bekam. Die nicht fertiggestellte Maschine bestand größtenteils aus Holz. 1865 folgte mit dem „Dresdner Modell“ eine Maschine, die ebenfalls zum Großteil aus Holz bestand. Diese Maschine befindet sich heute in der Technischen Sammlung der Stadt Dresden, ein Nachbau steht im Deutschen Museum im München.

Im Jahr 1866 baute Mitterhofer zwei weitere Modelle. Eines ist verschollen, das andere, das „Modell Meran 1866“ wurde größtenteils aus Metall gefertigt und befindet sich heute im Meraner Stadtmuseum. Mit seiner fünften Maschine, dem „Wiener Modell 1869“ schuf Mitterhofer dann erstmals eine gebrauchsfertige Schreibmaschine. Mindestens zwei Mal war Mitterhofer persönlich – zu Fuß – nach Wien gereist, um seine Maschinen am kaiserlichen Hof zu präsentieren. Zwar wurde das „Wiener Modell 1869“ vom Hof für 150 Gulden gekauft und von Kaiser Franz Joseph I. dem Polytechnischen Institut als Geschenk vermacht – der erhoffte Erfolg und eine finanzielle Unterstützung durch den Hof blieben aber aus.

Enttäuscht durch die mangelnde Anerkennung stellte Mitterhofer daraufhin eine Weiterentwicklung seiner Schreibmaschinenmodelle ein und unternahm auch keine weiteren Versuche seine Erfindungen zu vermarkten. Mehr Erfolg hatte dagegen Christopher Latham Stoles aus den USA. Dieser verbesserte die bisher bekannten Schreibmaschinenmodelle und machte durch seinen Verkauf an die Remington Arms Company in New York das große Geschäft, das Mitterhofer leider verwehrt blieb.

Die Anerkennung, die Mitterhofer zu Lebzeiten verwehrt blieb, hat er zumindest nach seinem Tod bekommen. Anlässlich seines 100. Todestages eröffnete die Gemeinde Partschins 1993 im Ortsteil Töll ein provisorisches Schreibmaschinenmuseum. Im Jahr 1997 siedelte das Museum nach Partschins in einen repräsentativen Neubau am zentral gelegenen Kirchplatz um, wo es im Mai 1998 mit einer feierlichen Festakt eröffnet wurde.

Innen erstreckt sich das Museum über vier Ebenen und zeigt hier die komplette Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine – beginnend mit den ersten Erfindungen Mitterhofers bis in die 1980er Jahre. Rund 1800 Modelle sind im Museum ausgestellt. Von „normalen“ bis außergewöhnlichen Modellen ist hier wirklich alles zu finden. Eines der Highlights im Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer ist das Modell Enigma. Es handelt sich hier um die Chiffriermaschine, mit der zahlreiche deutsche U-Boote während des 2. Weltkrieges ausgerüstet waren und die zum Verschlüsseln von Botschaften und Funknachrichten diente. Erst als es Kryptoanalytikern des britischen „Secret Intelligence Service“ gelang, die Funksprüche der Deutschen zu dekodieren, gelang es den Alliierten, den bis dahin sehr verlustreichen Seekrieg zu ihren Gunsten zu wenden.

Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer: Öffnungszeiten und Preise

Öffnungszeiten:

Das Museum hat vom 01. März bis zum 31. Oktober 2019 zu den folgenden Zeiten geöffnet:

Montag: 14.00 bis 18.00 Uhr
Dienstag bis Freitag: 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag: 10.00 bis 12.00 Uhr
An Sonntagen und Feiertagen ist das Museum geschlossen; Ausnahme: An jedem 1. Sonntag im Monat hat das Museum von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Von November bis März ist das Museum nur am Dienstag geöffnet, von 10.00 bis 12.00 Uhr.

Eintrittspreise:

Für Erwachsene kostet der Eintritt 7 Euro, für Senioren (ab 65 Jahre) 6,30 Euro, Kinder/Jugendliche (bis 16 Jahre) und Studenten 2 Euro. Für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt frei. Tipp: Für Inhaber der Museumcard und museummobil Card ist der Eintritt kostenlos.

Anfahrt zum Schreibmaschinenmuseum in Partschins

Partschins befindet sich etwa 7 Kilometer westlich von Meran und kann mit dem Auto – egal, ob man aus Richtung Meran oder aus Richtung Reschenpass kommt – über die Stilfser-Joch-Straße sehr gut erreicht werden. Beim Ortsteil Töll biegt man in Richtung Partschins ab und erreicht kurz darauf auch schon Partschins. Direkt beim Schreibmaschinenmuseum gibt es keine Parkplätze, gut parken kann man aber zum Beispiel beim Parkplatz, der sich direkt an der großen Bushaltestelle befindet.

Dafür bleibt man auf der nach Partschins hineinführenden Straße (heißt irgendwann Gaudententurmstraße) und sieht den Parkplatz/Bushaltestelle kurz darauf auch schon auf der rechten Seite liegen. Von hier ist es noch ein kurzer Fußmarsch bis zum Museum. Dafür die Straße queren und der bergauf führenden Max von Issar Straße folgen. Verfehlen kann man das Schreibmaschinenmuseum nicht, da man vom Parkplatz aus die Kirche bereits gut sehen kann, direkt daneben liegt das Museum (Anschrift: Kirchplatz 10, Partschins). Mit dem Bus ist das Museum ebenfalls sehr gut erreichbar, der Bus hält an der gerade beschriebenen Bushaltestelle (hier klicken für die Fahrplansuche).