St. Lorenzen: Pfarrkirche zum Hl. Laurentius

St. Lorenzen ist eine hübscher Marktgemeinde im Pustertal, die direkt am Zusammenfluss von Gader und Rienz liegt. In St. Lorenzen lohnt sich besonders ein Besuch der hübschen Pfarrkirche zum Hl. Laurentius im Ortszentrum. Diese gehört zu den ältesten Kirchen im Pustertal und hat eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Die Pfarrkirche zum Hl. Laurentius ist schon von Weitem gut zu sehen. Eine Besonderheit bilden hier die zwei ungleichen Türme der Kirche. Das heterogene Äußere der Kirche zeigt, dass hier im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder angebaut und umgebaut worden ist. Bereits im 4. oder 5. Jahrhundert entstand hier der erste Kirchenbau, die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrkirche zum Hl. Laurentius fand im 11. Jahrhundert statt.

Der größere der beiden Türme, der im gotischen Stil errichtet wurde, stammt aus dem Jahr 1454, die Turmuhr wurde dagegen erst im Jahr 1541 angebracht. Der zweite Turm wurde wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert errichtet, später aber noch einmal erhöht. Ursprünglich war dies wohl der einzige Kirchturm, der mit großer Wahrscheinlichkeit an einer Seitenkapelle der Ursprungskirche angebracht war.

Sehenswürdigkeiten im Inneren der Pfarrkirche

Das wertvollste Kunstwerk im Kircheninneren ist die „Muttergottes mit dem Jesukind mit der Traube“. Dieses befindet sich auf einer kleinen Erhöhung auf der linken Kirchenseite, direkt neben dem Seitenaltar. Es handelt sich hier um die Überreste eines um 1460 geschnitzten Flügelaltars, der von dem bekannten Brunecker Bildhauer Michael Pacher stammt.

An den Chorfenstern sind Szenen aus dem Leben des Hl. Laurentius zu sehen, dem Namensgeber der hübschen Pfarrkirche.

Wirklich beeindruckend ist die angebaute Egerer-Kapelle, die sich auf der Nordwestseite der Kirche befindet. Die spätgotische Kapelle stammt wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert, geweiht wurde die Kapelle, die der Adelsfamilie von Egerer als Gedächtniskapelle diente, am 20. August 1714.

Die niedrige Kapelle, in die nur wenig Licht fällt, ist mit lebensgroßen, barocken Skulpturen und Figurengruppen angefüllt, die den Passionsweg Christi darstellen. Sie stammen von dem St. Lorenzener Bildhauer Jörg Stieger und wurden zu Beginn des 18, Jahrhunderts geschaffen.

Ebenfalls sehenswert sind die hübschen Fresken in der kleinen Kapelle. An der Decke befinden sich Darstellungen des Marienlebens, die wahrscheinlich aus dem frühen 18. Jahrhundert stammen. Die freigelegten Fresken an der Ostseite stammen sogar aus dem 15. Jahrhundert und damit aus der Zeit der Gotik.

Heute erstrahlen sowohl die Fresken als auch die Skulpturen in neuem Glanz, denn die Egerer-Kapelle wurde erst im Jahr 2001 gründlich renoviert.

Was man zwar nicht sehen, dafür aber hören kann, sind die beiden Kirchenglocken. Im großen Turm hängen sechs Kirchenglocken, die größte, die dem Herz Jesu geweiht ist, bringt dabei stolze 2620 Kg auf die Waage. Damit ist die die viertgrößte Kirchenglocke im Pustertal.

Öffnungszeiten: Tagsüber ist die Pfarrkirche zum Hl. Laurentius im Regelfall geöffnet.

Anfahrt nach St. Lorenzen

St. Lorenzen liegt im Pustertal, nur wenige Kilometer vor Bruneck entfernt und ist mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Wer mit dem Auto von der Brennerautobahn kommt, muss die Ausfahrt Brixen/Pustertal nehmen. Nun bleibt man gut 25 Kilometer auf der SS49/Pustertaler Straße und verlässt diese bei der Ausfahrt Bruneck West. Im Kreisverkehr dann die erste Ausfahrt nehmen. Kurz darauf hat man St. Lorenzen auch schon erreicht. Kostenlose Parkplätze stehen im Zentrum zur Verfügung. Mit dem Bus erreicht man St. Lorenzen ebenfalls gut, die Bushaltestelle befindet sich direkt bei der Kirche (hier klicken für die Fahrplansuche).