Vom Weißbrunnsee zum Langsee im Ultental

Vom Weißbrunner Stausee geht es bei dieser Wanderung im Talschluss des Ultentals zum Langsee (Ursprung der Falschauer). Der Rückweg führt über die Fiechter Alm.

  • Start der Wanderung: Weißbrunnsee im Ultental (1900 Meter)
  • Anfahrt mit dem Auto: Von Lana ins Ultental fahren und der Straße bis zum Talschluss folgen. Ein großer Parkplatz befindet sich unterhalb des Berggasthauses Knödlmoidl.
  • Anfahrt mit öffentliche Verkehrsmitteln: Bus: Linie 245 ab Lana, Umstieg in Linie 243 in St. Gertraud,  Haltestelle: Weißbrunnsee; hier klicken für die Fahrplansuche
  • Höhenmeter: 630 Meter
  • Distanz: 10,3 km
  • Schwierigkeit: mittel
  • Anforderungen: Wanderung auf breiten Wegen und zum Teil steilen Pfaden (ein kurzes Stück leicht ausgesetzt) in der einsamen Idylle des Ultentals
  • Beste Jahreszeit: Frühsommer bis Herbst
  • Gehzeiten: 4 Stunden

Bei dieser Wanderung im Talschluss hat man die herrliche Landschaft des Ultentals meist für sich allein. Viele Ausflügler zieht es zu bekannteren Zielen, wie zum Grünsee mit der Höchsterhütte oder zur Fiechter Alm (auch: Fiechtalm), die man vom Weißbrunnsee auch nach einem kleinen Spaziergang erreichen kann. So bleibt die Tour zum Langsee und damit zum Ursprung der Falschauer so etwas wie ein Geheimtipp.

Am Parkplatzes am Weißbrunner Stausee stehen jede Menge Wegweiser. Hier folgt man dem Weg Nr. 140 in Richtung Fischersee. Gleich danach heißt es stark sein. Denn direkt am Weg liegt das Berggasthaus zur Knödlmoidl (im Sommer täglich von 11.00 bis 19.00 geöffnet) und ein paar Meter unterhalb des Weges befindet sich mit dem Weißbrunner Almhüttl (bewirtschaftet von Mitte/Ende Mai bis Ende Oktober) eine weitere Einkehrmöglichkeit. Die Versuchung, in der Sonne sitzend den Stausee zu betrachten, ist schon ziemlich groß.

Ein Weiterwandern lohnt sich aber, denn nur wenige Meter später wird man mit einer noch zauberhafteren Landschaft belohnt. Es wirkt ein wenig so, als wenn man einen Märchenwald durchschreiten würde.

Etwa 10 Min. später biegt man links ab, quert die Falschauer und wandert nun auf Weg Nr. 103 weiter. Auf einem kleinen, steinigen Weg geht es am rauschenden Bach entlang. Man kommt an hübschen Rastplätzen vorbei und hat schon von hier unten einen tollen Blick auf die mächtigen Berge des Ultentals, denen man mit jedem Schritt etwas näher kommt.

An der nächsten Gabelung hält man sich rechts und folgt Weg Nr. 107. Nun quert man eine von Bächen durchzogene Ebene und sieht – im Frühling oder nach regenreichen Tagen – Wasserfälle die Hänge herunterrauschen. Nach der Ebene geht es auf einem schmalen Pfad einen Hang hinauf. Vorbei geht es am und über den rauschenden Bach. Oben angekommen erreicht man die mittlerweile verfallene Oberweißbrunner Alm. An der Alm hält man sich wieder rechts und wandert weiter auf Weg Nr. 107 („Gleck“) weiter.

Im mäßigen Anstieg geht es nun taleinwärts weiter – mit einem traumhaften Blick auf die umliegende Bergwelt. Dieses ausgedehnte Almgebiet im Ultental wird auch „Auf die Plöder“ genannt. Auf dem Weg zum Langsee, dem Hauptsee der sogenannten Weißbrunner Naturseen, kommt man noch an kleineren Seen vorbei. Wer nach rechts oben blickt, kann den Grünsee (2.529 m) erkennen, den höchstgelegenen Stausee des Ultentals. Daneben liegt die Höchsterhütte. Knapp 40 Min. nach der Oberweißbrunner Alm steht man dann vor dem Langsee, der in einer kleinen Mulde am Fuße der Ortler Alpen liegt.

Einst bewohnt von einem Drachen...
Der Langsee (2.340 m) im Ultental gehört zu den sogenannten Weißbrunner Naturseen. Mit einer Größe von 220 x 170 m und einer Maximaltiefe von gut 8 m ist er der Hauptsee dieser Gruppe. Es heißt, dass einst ein Drache im Langsee gelebt hat, zu dessen Lieblingsmahlzeit das Weidevieh gehörte. Niemand konnte ihn bezwingen, da kam eines Tages ein altes Männchen und flog mit ihm davon. Seither hat man nichts mehr von den beiden gehört…

Tipp: Man kann die Wanderung beliebig verändern oder auch ausdehnen: Auf Weg Nr. 107 geht es vom Langsee in etwa einer ¾ Stunde zum Schwarzsee (+ 170 Hm) und weiter auf den Gipfel des Gleck (1½ Stunden, + 570 Hm) oder auf Weg Nr. 12 in gut 1 Stunde zum Grünsee und zur Höchsterhütte (+ 180 Hm) und über Weg Nr. 140 zurück zum Weißbrunner Stausee.

Für den Rückweg ohne Abstecher geht es nun erst einmal wieder über das schöne Almengebiet zurück zur Oberweißbrunner Alm. Weit unten im Ultental kann man den Weißbrunner Stausee sehen. Wer gute Augen hat, kann vielleicht sogar sein Auto auf dem Parkplatz erkennen. Der Weg führt nun an mächtigen Hängen entlang und deutlich bergab. Man folgt weiter der Ausschilderung zur Fiechtalm, biegen also noch einmal links und einmal rechts ab und erreicht, nach einem letzten steilen Stück bergab, die hübsch gelegene Fiechter Alm (bewirtschaftet von Mitte Mai bis Ende Oktober). Von der Oberweißbrunner Alm bis zur Fiechter Alm braucht man etwa 1 Stunde.

Danach geht es links an der Hütte vorbei und weiter auf Weg Nr. 101 in Richtung Weißbrunn. Auf einem schmalen Steig geht es nun steil bergab (rutschig bei Nässe) durch den Wald, bis man den Weißbrunner Stausee erreicht. Hier biegt man links ab und folgt dem breiten Weg, der um den Stausee herumführt. Dieser führt wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wanderung zum Ursprung der Falschauer

Die Falschauer hat ihren Ursprung im hinteren Ultental. Den Namen trägt der kleine Fluss ab dem Zusammenfluss von Grünseebach und dem Oberen Weißbrunnbach. Beide Bäche haben ihren Ursprung im Bereich des Weißbrunnferners und den Weißbrunner Naturseen, sodass auch der Langsee gewöhnlich als Ursprung der Falschauer gesehen wird. Die Falschauer durchfließt dann das gesamte Ultental und die Gaulschlucht und mündet schließlich nach gut 40 km
bei Lana in die Etsch.

Vom Weißbrunnsee zum Langsee im Ultental: Wanderkarte und Höhenprofil

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Das passt zu dieser Wanderung
Wanderkarte:

Wanderführer (geschrieben von Anja von Südtirol-Kompakt)

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