Wo ist Südtirol zu welcher Jahreszeit am schönsten?

Wir geben in diesem Beitrag Tipps, welche Regionen Südtirols zu welcher Jahreszeit am schönsten sind und welche Aktivitäten man zu welcher Jahreszeit am besten unternimmt.

Bei der Planung des Südtirol-Urlaubs, sollte man sich vorher idealerweise überlegen, was man im Urlaub unternehmen möchte. Wer zum Beispiel im Frühling einen Wanderurlaub in Südtirol plant, sollte als Reiseziel nicht unbedingt die Dolomiten auswählen. Wer dagegen im Winter Skifahren, Langlaufen oder Rodeln möchte, sollte seine Unterkunft eher nicht im Süden Südtirols buchen.

Obwohl Südtirol generell ein mildes Klima und sehr viele Sonnentage hat, gibt es doch sehr große regionale Unterschiede, was die Temperaturen angeht. So können die Temperaturen rund um Bozen und der Südtiroler Weinstraße sowie rund um Meran bereits im März durchaus frühsommerliche Werte von deutlich über 20 Grad erreichen, während zum Beispiel rund um Sexten oder in Gröden auch im Tal noch beste Wintersportbedingungen herrschen.

Ein deutlich knapperer Zeitfenster hat man dagegen, wenn man in Südtirol hochalpine Bergtouren plant. Während im Juni in den Tälern bereits überall der Sommer eingezogen ist, kann man in höheren Lagen durchaus noch auf das eine oder andere Schneefeld treffen, den ersten Neuschnee gibt es hier dagegen oft schon im September. Unsere Tipps sind deshalb nur ungefähre Richtwerte, die auf unseren Erfahrungen beruhen. Grundsätzlich gilt natürlich, dass ein Blick auf die aktuelle Wetterlage, besonders wenn man in Regionen über 2000 Metern unterwegs ist, einfach mit dazu gehört.

Wo Südtirol im Frühling am schönsten ist

In einigen Regionen Südtirols hält der Frühling schon sehr früh Einzug. Dazu gehört die Regionen rund um Meran und Bozen, der Süden Südtirols und Region entlang der Südtiroler Weinstraße. Wer im Frühling in diesen Regionen Südtirols Urlaub macht, darf sich auf ein herrliches Naturspektakel freuen: Die Apfelblüte in Südtirol. In den weiten Tälern ist dann ein weiß-rosa Blütenmeer zu sehen, umrahmt von schneebedeckten Bergspitzen. Außerdem kann man in diesen Regionen auch schon sehr schöne Wanderungen und Fahrradtouren unternehmen. Ein absoluter Tipp für den Frühling: Die Wanderung von Kaltern durch das Frühlingstal bis zu den Montiggler Seen. Ein Besuch der Gärten von Schloss Trauttmansdorff ist im Frühling ebenfalls wunderschön. Am 01. April öffnet der botanische Garten nach der Winterpause wieder seine Pforten, und bereits im frühen Frühling gibt es dann schon zahlreiche Pflanzen, die in voller Blüte stehen.

Aber auch Wintersportler können den Frühling in Südtirol noch ausreichend genießen. Bis Anfang April haben die meisten Skigebiete in Südtirol geöffnet, beim Skigebiet auf dem Schnalstaler Gletscher geht die Saison sogar bis in den Mai hinein. Oft sind die Pistenbedingungen am Nachmittag zwar nicht mehr so gut wie im tiefsten Winter – aber mit T-Shirt auf einer Hütte zu sitzen und die warmen Sonnenstrahlen zu genießen macht auch sehr viel Spaß.

Mehr Tipps für den Frühlingsurlaub in Südtirol gibt es im Beitrag: Frühling in Südtirol: Urlaubstipps

Wo Südtirol im Sommer am schönsten ist

Wer im Sommer nach Südtirol fährt, muss ein wenig abwägen, was er machen möchte. So erreichen die Temperaturen zum Beispiel in Ortlerregion oder in Dolomitenregionen wie Gröden und Sexten selten wirklich Temperaturen deutlich über 25 Grad – was toll für Bergtouren aber weniger schön für einen Badeurlaub ist – während in Bozen und im Süden Südtirols im Sommer durchaus auch einmal die 40-Grad-Marke geknackt werden kann. Etwas Abkühlung bringt dann nur eine „Flucht“ in höhere Regionen wie auf das Hochplateau des Ritten.

Für hochalpine Bergtouren oder mehrtägige Wanderungen sind Regionen wie Gröden, Alta Badia und die Seiser Alm ideal, aber auch der Vinschgau mit seinen zahlreichen Seitentälern und schönen Seen wie dem Reschensee und dem Haidersee, das Tauferer Ahrntal mit seinen vielen 3000er, das Hochpustertal mit der herrlichen Bergkulisse der Sextner Dolomiten, die Region rund ums Stilfser Joch (wo man im Sommer sogar Skifahren kann), das Antholzer Tal, die Region rund rum Rosengarten und Latemar und Meran mit dem Texelgebirge und dem nahe gelegenen Passeiertal oder Ultental sind im Sommer schöne Urlaubsziele. Viel unternehmen kann man auch in der Region rund um Sterzing. Hier gibt es zahlreiche kleine Seitentäler, wie das Ridnauntal, das Pfitschtal oder Pflerschtal, wo sich der Tourismus noch etwas in Grenzen hält.

Viele Wandergebiete in den Dolomiten sind im Winter Skigebiete, so dass man bei vielen Wanderungen die ersten Höhenmeter per Seilbahn und Sessellift überwinden kann. Viele Lifte haben aber nach Ende der Skisaison erst einmal geschlossen und öffnen dann erst wieder im Juni, also pünktlich zum Sommeranfang.

Für Motorradfahrer bietet sich im Sommer natürlich auch das Befahren der vielen Alpenpässe in Südtirol an. Hier ist zum Beispiel ein guter Ausgangspunkt das Grödner Tal, denn von hier kann man das Sellamassiv einmal umrunden und kommt dabei über vier Alpenpässe. Ein guter Ausgangspunkt ist auch das Passeiertal, wo man Timmelsjoch und Jaufenpass direkt hintereinander befahren kann.

Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, findet praktisch in ganz Südtirol schöne Radlwege. Wer definitiv keine warme Kleidung einpacken will, wird in den breiten Tälern wie Eisacktal, Etschtal und Vinschgau am meisten Spaß haben.

Für einen Badeurlaub ist zum Beispiel die Region rund um Kaltern und Eppan empfehlenswert. Hier gibt es mit dem Kalterer See und den Montiggler Seen Badessen, die bereits im Frühsommer eine ganz erträgliche Temperatur haben. In den Dolomiten gibt es zwar auch wunderschöne Bergseen, beispielsweise den Pragser Wildsee. Die Wassertemperatur erreicht hier aber auch im Sommer keine wirklich angenehme Badetemperatur. Mehr Spaß macht es da, mit einem Boot (kann man ausleihen) auf dem See herumzufahren. Welche Südtiroler Seen im Sommer zum Baden einladen, erfahrt Ihr hier.

Wo Südtirol im Herbst am schönsten ist

Unser Favorit für den Herbsturlaub ist das Eisacktal, also die Region, wo das Törggelen wahrscheinlich seinen Ursprung hat. Eines der Highlights ist zum Beispiel die Wanderung auf dem sogenannten Ketschnweg (Südtiroler Dialekt für Kastanienweg). Der Weg kann in mehreren Etappen gegangen werden und führt vom Kloster Neustift bei Brixen bis auf den Ritten und von dort hinab in den Bozner Talkessel bis zum Schloss Runkelstein. Entlang des Weges gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.

Auch die Region entlang der Südtiroler Weinstraße, also rund um Kaltern und Eppan, zeigt sich im Herbst von seiner schönsten Seite. Hier gibt es zwar nicht so viele Kastanienbäume wie rund um Brixen, dafür gibt es hier unzählige Apfelbäume und Weinreben, die im Spätsommer/Frühherbst voller reifer Früchte hängen.

Außerdem ist der nahe gelegene Mendelkamm ein kleines Paradies für Wanderer und Fahrradfahrer. Ein paar Wandervorschläge gibt es hier.

Grundsätzlich ist der Herbst in Südtirol eine wirklich tolle Zeit zum Wandern. Die Fernsicht ist ideal, das Wetter meist stabil und die Temperaturen nicht so hoch wie im Sommer. Eine gute Region zum Wandern ist zum Beispiel auch Meran und Umgebung. Die Bergbahnen rund um Meran haben lange geöffnet, so dass man auch im Herbst noch in luftigen Höhen wandern kann. Der Schnee kommt meist auch recht spät, so dass man oft sogar noch im November tolle Bergtouren ohne spezielle Winterausrüstung unternehmen kann.Wer in höher gelegenen Regionen wie den Dolomiten oder der Gegend rund um den Ortler im Herbst noch wandern will, sollte dagegen vorher ganz genau den Wetterbericht beobachten. Schneefälle im September sind nämlich in den Dolomiten oder rund um den Ortler gar nicht so selten.

Ein paar Wandertipps für den Herbst findet Ihr im Artikel Wandern im Herbst: 20 Tourentipps in Südtirol.

Wo Südtirol im Winter am schönsten ist

Wer im Winter Lust auf richtig viel Schnee hat, fährt am besten in die Dolomiten. In Regionen wie Gröden, der Seiser Alm, dem Kronplatz dem Gadertal und dem Hochpustertal schneit es meist schon recht früh im Jahr, aber auch das Tauferer Ahrntal und das Antholzer Tal bieten ideale Wintersportbedingungen. Weniger Schnee gibt es im Regelfall in den breiten Tälern wie dem Eisacktal, dem Etschtal und dem Vinschgau, also in den Regionen rund um Meran, Bozen und dem Süden Südtirols. Dafür kann man in diesen Regionen, zumindest wenn man in Talnähe bleibt,  auch im Winter – ohne spezielle Winterausrüstung – ganz gut wandern gehen.

Eines der Highlights im Winter ist auf jeden Fall ein Besuch der hübschen Weihnachtsmärkte. Die bekanntesten sind die 5 großen Südtiroler Christkindlmärkte. Diese finden in Sterzing, Brixen, Bruneck, Meran und Bozen von Ende November bis Anfang Januar statt. Daneben gibt es aber in jedem größeren Ort schöne Weihnachtsmärkte, einige davon stellen wir im Beitrag 10 Südtiroler Weihnachtsmärkte, die man nicht verpassen sollte vor.

Weitere Tipps für den Winter findet Ihr in den Beiträgen Tipps für den Winterurlaub in Südtirol, Die schönsten Langlauflopien in Südtirol und Eislaufen in Südtirol.