Vom Zufrittsee aufs Pederköpfl (mittel)

Die Wanderung vom Zufrittsee aufs Pederköpfl im Martelltal besticht durch atemberaubende Ausblicke auf den Zufrittkamm, Zufallspitze und viele weitere Berge und Gletscher.

  • Start der Wanderung: Gasthaus Zufritt (kostenpflichtig), direkt am Zufrittsee
  • Anfahrt: Mit dem Auto (Von der Stilfser-Joch-Straße kommend, zwischen Latsch und Schlanders in Richtung Süden ins Martelltal abbiegen und der Straße bis zum Gasthaus Zufritt folgen) und Bus (hier klicken für die Fahrplansuche) möglich
  • Höhenmeter: gut 700 m
  • Schwierigkeit: einfach
  • Anforderungen: Wanderung auf gut ausgebauten Wegen und Pfaden, Kondition nötig; Wanderung mit bergerfahrenen Kindern (ab 12 Jahren) und Hunden problemlos möglich; Vorsicht bei Altschneefeldern!
  • Beste Jahreszeit: Anfang Juni bis Ende September
  • Gehzeiten: 3 ½ Stunden

Die schöne Wanderung befindet sich mitten im Nationalpark Stilfser Joch, fast am Talschluss des Martelltals. Vom Gasthof Zufritt kommend, muss man zunächst die Fahrstraße überqueren. Nun folgt man dem gut sichtbaren Pfad ein kurzes Stück und bieg dann rechts auf den Weg Nummer 10 in Richtung Lyfialm – Malga die Livi ab. Die nächsten 300 Höhenmeter geht es jetzt in stetiger Steigung auf einem gut ausgebauten Pfad erst durch ein Waldstück und danach über grüne Wiesenhänge. Es lohnt sich, immer mal wieder einen Blick über die Schulter zu werfen. Bereits hier unten kann man erahnen, welch tollen Ausblick man von oben haben wird.

Rastmöglichkeit auf der Lyfi-Alm

Nach einer dreiviertel Stunde erreicht man die bewirtschaftete Lyfi-Alm (2165 m; ab 5. Juni 2021 geöffnet; Juni: Donnerstag bis Sonntag, Juli: Dienstag bis Sonntag, August: durchgehend geöffnet), neben der ein rauschender Gebirgsbach fließt. Jetzt heißt es stark sein. Denn wer würde jetzt nicht gerne einen der Tische, die rechts und links des Weges liegen, belegen und sich eine ordentliche Brotzeit bestellen? Da die Tour von hier aus aber noch relativ lang ist, verschiebt man den Besuch der Lyfi-Alm besser auf einen anderen Tag und geht tapfer weiter. Die Lyfi-Alm ist übrigens die einzige bewirtschaftetet Hütte auf dieser Wanderung, deshalb sollte man unbedingt ein wenig Proviant im Rucksack dabei haben.

Man bleibt bei der Lyfi-Alm auf Weg 10 und geht geradeaus weiter (Weg 33, auf den man später abbiegen muss, ist hier bereits ausgeschildert). Ebene Strecken gibt es bei dieser Wanderung nicht und so geht es jetzt auf dem Pfad durch Wald und über Almwiesen weiter bergauf. Nach rund zwanzig Minuten zweigt hier links der Weg 33 in Richtung Pederköpfl ab. Auch wenn die Steigung nicht sonderlich steil ist: So langsam merkt man eben doch die Höhe, in der man unterwegs ist. Leichtes Keuchen ist hier also durchaus erlaubt.

Wer die Wanderung im Frühsommer macht, kann durchaus noch auf das eine oder andere alte Schneefeld treffen. Selbst im Juli kann es hier immer noch Schneefelder geben. Dies ist auch ein Grund, warum man die Wanderung nicht in der umgekehrten Richtung machen sollte: Bergab sind Schneefelder einfach schwieriger zu meistern als bergauf. Ein kleiner Tipp zum Gehen über Schneefelder: Wenn möglich, den Spuren der anderen Wanderer im Schnee folgen. Sind keine Spuren vorhanden, wählt man für den Weg nach oben am besten Serpentinen. Dabei vorsichtig das Gewicht verlagern. Erst wenn der eine Fuß einen sicheren Stand hat, den anderen Fuß vorsichtig nachziehen. Wanderstöcke können hier zusätzlichen Halt geben.

Gipfelausblick: Zufrittkamm, Zufrittsee und Zufallspitze

Nach gut 35 Minuten erreicht man den nächsten Abzweig. Hier biegt man rechts ab und nimmt den Weg, der direkt an einer Tischgruppe vorbei führt. Vom Tisch geht es dann in steilen Kehren hinauf zum Gipfel, den man rund zwanzig Minuten später erreicht. Der Gipfel des Pederköpfl ist durch drei große Steinmännchen gut markiert. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick auf den Zufrittkamm (die höchste Erhebung ist hier die 3439 Meter hohe Zufrittspitze), den Zufrittsee und die Zufallspitze. Viel schöner kann ein Bergpanorama eigentlich nicht sein!

Vom Gipfel geht es nun zunächst über den Gipfelanstiegsweg wieder ein Stück zurück. Nach circa zehn Minuten nimmt man den kleinen Abzweig, der rechts weg geht. Kurz darauf kreuzt ein Weg, hier weiter geradeaus auf Weg 39 in Richtung Peder-Stieralm. Eine halbe Stunde geht es jetzt bergab über schöne Wiesenhänge, dann ist die Peder-Stieralm erreicht. Die Hütte ist nicht bewirtschaftet, man kann aber die zahlreichen Tische und Bänke für eine kurze Rast nutzen oder einfach noch einmal den Ausblick genießen.

Unterhalb der Peder-Stieralm kreuzt ein Weg, hier links abzweigen (Weg führt leicht bergauf) und dem Weg 20 A Richtung Zufritthaus folgen. Nach 2 bis 3 Minuten erreicht man erneut einen Abzweig, hier auf Weg 20 A bleiben, also dem rechts abzweigenden Weg folgen. Kurz danach geht es durch ein kleines Gatter und weiter durch ein Waldstück. Nach gut 20 Minuten kreuzt man eine Forststraße, nach weiteren zehn Minuten passiert man wieder ein Gatter. Weitere fünf Minuten später folgt man dem Weg 20 A, der hier eine ordentliche Linkskurve macht. Jetzt sind es noch knapp zehn Minuten, bis man das Gasthaus Zufritt wieder erreicht hat.

Abstecher zum Zufrittsee-Aussichtspunkt

Wer jetzt noch Kraft hat, verschiebt die Einkehr um ein paar Minuten und wandert links am Gasthaus vorbei zum ausgeschilderten Aussichtspunkt. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf den Zufritt-Stausee. Danach kann man sich im Gasthaus mit einer ordentlichen Brotzeit belohnen. Das Gasthaus hat eine schöne Sonnenterrasse und bietet typisch Südtiroler Gerichte an. Besonders empfehlenswert sind hier übrigens die Knödeltris mit Salat.