Heilig-Grab-Kirche in Bozen

Vom Zentrum Bozens erreicht man nach einem kurzen Spaziergang über den erst 2016 restaurierten Kreuzweg die hübsche Heilig-Grab-Kirche auf dem Kalvarienberg.

Südtirols Hauptstadt Bozen hat für Urlauber viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein Großteil davon befindet sich in der Altstadt (s. unser Beitrag Bozen – die Top-Sehenswürdigkeiten in der Altstadt).

Wer sich in Bozen ein wenig abseits der üblichen Touristenrouten bewegen möchte, sollte der wirklich sehenswerten Kirche zum Heiligen Grab einen Besuch abstatten. Nicht nur die Kirche selbst ist ein kleines Highlight, sondern auch der Weg dahin.

In den Jahren 2014 bis 2016 wurden die 7 Stationskapellen auf dem Kreuzweg zur Heilig-Grab-Kirche grundlegend restauriert. Die barocken Figuren, die von Georg Mayr d. Ä. im Jahr 1689 erschaffen wurden, haben eine Komplettüberholung erfahren und wurden wieder in die Kapellen eingefügt. Die mannshohen Figuren stellen Szenen der Passion Jesu Christi dar.

So erreicht man den Kreuzweg zur Heilig-Grab-Kirche in Bozen

Eine gute Parkmöglichkeit für alle, die mit dem Auto anreisen, ist das Parkhaus Centro/BZ Mitte, das direkt am Hauptbahnhof von Bozen, in der Schlachthofstraße 95, liegt. Kostenlose Parkplätze in Nähe der Innenstadt sind eher rar. Das Parkhaus bietet relativ große Parkplätze, so dass man hier auch mit einem Van gut parken kann. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, steigt am besten am Hauptbahnhof aus.

Wenn man den Hauptbahnhof im Rücken hat, geht man links noch ein Stück die Straße herunter und biegt an der nächsten Kreuzung links ab. Man überquert kurz darauf die Loretobrücke, von der aus man hübsche Ausblicke auf den Eisack hat. Weiter geht es einige Meter auf der Trienter Straße/Via Trento, bis man auf die erste links abzweigende Straße (Untervirgl/Via Piè di Virgolo) erreicht. Hier abbiegen, unter der Bahntrasse hindurchgehen und sofort danach rechts auf die Kalvarienbergstraße abbiegen. Der Kreuzweg führt auf den ersten Metern direkt links neben der Bahntrasse entlang.

Vom Bahnhof bis zum Beginn des Kreuzwegs braucht man etwa 5 Minuten. Am Ziel des Kreuzwegs für den man rund 10 Minuten braucht (50 bis 60 Höhenmeter, zum Teil recht steil), befindet sich die 1683/1684 errichtete Heilig-Grab-Kirche.

Die Heilig-Grab-Kirche wurde nach den Plänen der Brüder Andrea und Pietro Delai im barocken Stil erbaut. Die Weihe der Kirche erfolgt am 02. Oktober 1685. Im Inneren der Kirche sind besonders die Stuckarbeiten von Carlo Consiglio und die Fresken von Gabriel Kessler und Johann Baptist Hueber, die Szenen der Passion, der Auferstehung und der Himmelfahrt Jesu Christi zeigen, sehenswert. Außerdem befindet sich im Inneren, im Chorraum, das gemauerte Heilige Grab.

Neben der Kirche wurde eine Nachbildung von Golgota mit drei Kreuzen und den Figuren von Jesus Christus und den beiden Schächern errichtet. Genau darunter liegt eine Grabkammer, die den Leichnam Christi und die trauernde Gottesmutter zeigt.

1786 wurde die Heilig-Grab-Kirche durch Kaiser Joseph II. gesperrt, erst im Jahr 1827 wurde sie wieder geöffnet. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche durch Bomben stark beschädigt, wurde dann aber in den 1980er Jahren aufwändig restauriert. Seit 1977 steht die Kirche unter Denkmalschutz.

Direkt neben der Heilig-Grab-Kirche befindet sich noch eine kleine Kapelle. Das Innere der Kapelle ist als Grotte gestaltet. Sehen kann man hier eine Christusstaue von 1695, die als Brunnenfigur dient. Besonders interessant ist, dass das Wasser direkt aus dem Herzen Jesu in die Brunnenschale fließt.

Öffnungszeiten der Kirche: Mittwoch von 15.30 bis 16.30 Uhr

Auch wenn die Heilig-Grab-Kirche nur am Mittwoch für eine Stunde geöffnet hat, lohnt sich dieser Spaziergang auch an jedem anderen Tag. Da man die Kirche vom Hauptbahnhof, der sich in unmittelbarer Nähe der Altstadtbefindet, nach einem kurzen Fußmarsch erreicht, kann man den Besuch der Heilig-Grab-Kirche gut mit einem Stadtbummel kombinieren. Außerdem hat man von der Kirche, die leicht erhöht am Bozner Hausberg Virgl liegt, einen hübschen Ausblick auf Bozen.